Vertrag bis zur WM 2018: Bundestrainer Joachim Löw Foto: dpa

Weltmeistertrainer Joachim Löw (55) bleibt an Bord und hat mit der Nationalmannschaft große Pläne: „Wir sind Weltmeister geworden und wollen dieses Gefühl noch einmal erleben.“

Frankfurt - Die Tinte unter den neuen Vertrag war noch nicht trocken, da gab Joachim Löw einen Einblick in seine Gefühlswelt. „So ganz allmählich spüre ich, dass mir der Job Spaß macht“, witzelte er nach seiner insgesamt fünften Verlängerung. Seit 2006 ist er Bundestrainer, davor war er zwei Jahre lang Assistent von Jürgen Klinsmann – der „ewige Löw“ sprüht aber wie am ersten Tag vor Arbeitseifer. „Wir haben viele junge Spieler, die nachkommen. Deshalb ist es ein unglaublicher Reiz, diese Herausforderung anzunehmen. Herz und Hirn haben gleichermaßen Ja gesagt“, erklärte der Freiburger, der die Nationalelf vor dem WM-Titelgewinn 2014 ins WM-Halbfinale (2010) sowie je einmal ins Halbfinale (2012) und Endspiel (2008) der EM geführt hatte. „Mit seiner Kompetenz, Zielstrebigkeit und seinem souveränen Auftreten tut Jogi der Nationalmannschaft und dem DFB unheimlich gut“, sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach.

Mit Löw verlängerten auch Co-Trainer Thomas Schneider und Torwarttrainer Andreas Köpke bis 2018. Manager Oliver Bierhoff wird zusätzlich die Projektleitung für den Aufbau der DFB-Akademie übernehmen. In dieser neuen Rolle soll er zunächst bis zum Jahr 2020 tätig sein.

Löws Vertragsverlängerung ist mehr als ein Dankeschön für den WM-Titel. Sie ist auch ein Zeichen des Vertrauens. Der DFB hält den integren, fortschrittlichen und beliebten Trainer für den geeigneten Mann, den bald anstehenden Umbau der Nationalelf zu regeln und den Weltmeister weiter in der Weltspitze zu halten. Zumal es kaum gleichwertige Alternativen auf dem Trainermarkt gibt: Jürgen Klopp hat gerade erst in Dortmund verlängert, Thomas Tuchel gilt als Kandidat in Leipzig, Jupp Heynckes und Ottmar Hitzfeld genießen ihren Ruhestand.

Mit dem neuen Vertrag ist eine Gehaltserhöhung für Löw verbunden, der bisher angeblich rund 3,3 Millionen Euro pro Jahr verdiente. Er soll auch das übliche Hintertürchen enthalten – eine beidseitige Ausstiegsklausel für den Fall eines kompletten Scheiterns bei der EM 2016 in Frankreich. Das erste Länderspiel 2015 ist am 25. März in Kaiserslautern gegen Australien, am 29. März folgt das EM-Qualifikationsspiel in Georgien. Löw deutete die Rückkehr des Münchners Holger Badstuber nach über zweijähriger Verletzungspause an.

Der DFB legte unterdessen mit dem Spielerrat die Prämien für die EM-Qualifikation fest. Maximal 200 000 Euro gibt es für jeden Spieler – oder nichts. Scheitert die Mannschaft, sind die 20 000 Euro pro Nominierung hinfällig. „Es spricht für die Mannschaft, dass sie nur im Erfolgsfall eine Prämie möchte“, sagte Niersbach.