Bundestrainer Joachim Löw (links) und sein Assistent Thomas Schneider Foto: dpa

Nach dem verpatzten WM-Auftakt gegen Mexiko steht das DFB-Team vor dem Spiel gegen Schweden mit dem Rücken zur Wand. Bundestrainer Joachim Löw gibt sich dennoch zuversichtlich.

Moskau - Das war ernüchternd: Nach einer teils leblosen Vorstellung unterliegt das DFB-Team zum Auftakt in die Fußball-WM 2018 in Russland mit 0:1 gegen Mexiko (lesen Sie hier unsere Einzelkritik). Nach der Partie in Moskau stellte sich Bundestrainer Joachim Löw den anwesenden Pressevertretern.

„Wie ernüchternd ist für Sie das 0:1 zum WM-Start gegen Mexiko?“
„In der Tat ist es enttäuschend. Dass wir das erste Spiel verloren haben, ist für uns eine absolut ungewohnte Situation. Aber es ist immer irgendwann das erste Mal. Wir haben unser Spiel nicht gezeigt, wie wir das können. Darüber muss man reden, aber wir werden deswegen nicht auseinanderfallen. Wir müssen die Lehren daraus ziehen und es im nächsten Spiel besser machen.“
„Was hat gefehlt: Die Effizienz?“
„In der ersten Halbzeit haben wir schlecht gespielt, nicht unser gewohntes Offensiv- und Passspiel ins Spiel gebracht, die Räume nicht gut besetzt. Alle sind immer entgegengekommen, dadurch hatten wir viele Ballverluste und mussten wahnsinnig lange Wege machen. In der zweiten Halbzeit stand Mexiko tiefer und wir hatten ein paar Abschlüsse, aber irgendwie hatte man das Gefühl: Der Ball geht nicht rein. Wir waren manchmal überhastet.“
„Wie ist die Stimmung in der Mannschaft?“
„Jetzt sind alle erst mal geknickt und sehr, sehr enttäuscht. Ab morgen müssen wir den Blick nach vorne richten, das Spiel aufarbeiten. Wir haben genug Erfahrung, um mit Niederlagen umzugehen und werden wieder aufstehen. Aber das nächste Spiel müssen wir gewinnen.“
„Ihre Mannschaft schien auch körperliche Probleme zu haben.“
„In der ersten Halbzeit schien es so, dass wir nicht so dynamisch sind wie wir es können. In der zweiten hatte ich nicht das Gefühl, dass wir kräftemäßig abbauen. An Einstellung und Willen, das Spiel zu drehen, hat es nicht gelegen. Auch nicht an Kraft oder körperlicher Fitness.“
„Müssen Sie jetzt alles ändern?“
„Den Plan über den Haufen schmeißen - das machen wir schon gar nicht! Wenn wir die Sachen gut machen, die wir können, haben wir die Fähigkeit, zum Abschluss zu kommen. Alle kamen entgegen und wollten den Ball in den Fuß gespielt haben - das müssen wir verbessern. Deswegen haben wir Probleme bekommen. Wir werden deswegen nicht von unserem Weg abgehen, wir müssen unsere Stärke wiederfinden.“
„Hätten Sie nach dem starken Confed Cup mehr junge Spieler mitnehmen müssen?“
„Wir haben eine relativ junge Mannschaft, keine zu alte, davon sind wir weit entfernt. Die, die schon länger dabei und unser Gerüst sind, verfügen über viel Erfahrung und hohe Qualität, auch wenn man das nicht so gesehen hat.“
„Drei der letzten vier Weltmeister sind in der Vorrunde ausgeschieden. Werden Sie der vierte sein?“
„Uns wird das nicht passieren, wir werden es schaffen. Wir haben alle Möglichkeiten, das zu korrigieren. Aber wir müssen Korrekturen anbringen.“