Jimmy Kimmel kehrte nach Zwangspause zu seiner Live-Show zurück. Foto: imago/Imagn Images / Robert Hanashiro/USA TODAY

Meint er das ernst? "Bitte, bitte, kommt zu Disney zurück!", so der Appell von Jimmy Kimmel - mitsamt Gebrauchsanleitung. In einem emotionalen Monolog entschuldigte sich der Moderator für umstrittene Aussagen nach dem Mord an Charlie Kirk.

Mit zittriger Stimme und sichtlich bewegt kehrte Jimmy Kimmel (57) nach der sechstägigen Zwangspause am Dienstagabend mit seiner TV-Show "Jimmy Kimmel Live!" zurück. Der Moderator, Comedian und Produzent stand nach Disneys Aussetzung der Sendung "auf unbestimmte Zeit" wieder vor seinem Publikum im ABC-Studio. Die Zuschauer empfingen ihn laut "People"-Magazin mit Standing Ovations und minutenlangem Applaus. Auch auf Deutschland und einen bestimmten Komiker ging er bei seinem Comeback ein.

 

"Wie ich schon sagte, bevor ich unterbrochen wurde", scherzte Kimmel zunächst, ehe er ernst wurde. Dann folgte ein außergewöhnlich persönlicher Monolog, in dem der Comedian um Vergebung bat.

"Ich möchte eines klarstellen, weil es mir als Mensch wichtig ist, nämlich dass es nie meine Absicht war, den Mord an einem jungen Mann zu verharmlosen", sagte er in Anspielung auf die Ermordung von Charlie Kirk (1993-2025). "Ich finde daran nichts lustig." Wie auch "Sky News" berichtete, fuhr er fort: "Ich habe am Tag seiner Ermordung eine Nachricht auf Instagram gepostet, in der ich seiner Familie mein Beileid aussprach und um Mitgefühl bat, und das habe ich ernst gemeint und tue es immer noch." Der konservative Influencer war am 10. September während eines Auftritts an der Utah Valley University erschossen worden.

Jimmy Kimmel: "Bitte, bitte, kommt zu Disney zurück!"

Und nachdem zahlreiche Kunden in den USA und teilweise auch in Europa wegen des Kimmel-Eklats ihr Disney-Abo gekündigt hatten, warb der Moderator übrigens bei den Kunden dafür, doch bitte wieder zum Pay-TV-Angebot zurückzukommen und erklärte detailliert, wie das geht. Ob das im Ernst gemeint war oder eher satirisch, wurde allerdings nicht ganz klar. Indes zeigt sich, dass Boykott-Bewegungen auf wirtschaftlicher Ebene wohl doch manchmal etwas in Bewegung setzen können.

Jimmy-Kimmel-Solidarität von konservativen Kollegen

Kimmels kontroverse Äußerungen in der Show vom 15. September hatten eine Lawine losgetreten, die daraufhin folgende Absetzung der Show ebenso.

Überraschend bedankte sich Kimmel bei seinem Comeback auch bei politischen Gegnern, die seine Meinungsfreiheit verteidigt hatten. "Vielleicht am meisten will ich den Menschen danken, die meine Show und meine Überzeugungen nicht unterstützen, aber trotzdem mein Recht verteidigen, diese Überzeugungen zu äußern", sagte er gerührt. Namen wie Ben Shapiro, Clay Travis, Candace Owens und sogar Ted Cruz fielen.

Auch seine Late-Night-Kollegen hatten ihm den Rücken gestärkt. Stephen Colbert, Jon Stewart, Seth Meyers, Jimmy Fallon und John Oliver - sie alle hätten sich bei ihm gemeldet, berichtete Kimmel dankbar. "Ich werde das nie vergessen", versprach er.

Jimmy Kimmel warnt vor Verlust der Meinungsfreiheit

Der Moderator nutzte seine Rückkehr außerdem für eine eindringliche Warnung. "Wenn wir keine Meinungsfreiheit haben, dann haben wir kein freies Land. So einfach ist das", mahnte er. Im Zuge dessen spielte Kimmel einen Clip von Präsident Donald Trump (79) ab, der sich zu seiner Suspendierung geäußert hatte.

Trotz Kimmels emotionalem Comeback bleiben Nexstar und Sinclair bei ihrer Verweigerungshaltung. Beide Senderfamilien kündigten an, "Jimmy Kimmel Live!" auch weiterhin nicht in ihren lokalen Märkten zu zeigen.