Klaus Mertes ist einer der bekanntesten Katholiken und heute Rektor in St. Blasien. Als Schüler im Bonner Aloisiuskolleg hatte er Glück, nicht selbst Missbrauchsopfer geworden zu sein. Von den acht Jesuitenpater am Gymnasium waren, wie sich später herausstellte, drei Sexualstraftäter. Foto:  

Klaus Mertes machte einen der größten Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche publik. Heute lebt der Jesuitenpater in der Abgeschiedenheit des Schwarzwalds und leitet das Kolleg St. Blasien. Viele Bischöfe hätten gehen müssen, sagt er.

St. Blasien - Auf drei Gelübde hat sich Klaus Mertes verpflichtet: Armut, Keuschheit und Gehorsam. Mit dem dritten hat der Jesuitenpater das größte Problem. Er ist der Edward Snowden der Gläubigen, als Whistleblower gehasst und verehrt zugleich. Wer den Mann besuchen will, der einen der größten Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche aufgedeckt und sie in die schwerste Krise seit der Reformation gestürzt hat, muss tief in den Schwarzwald hinein fahren. In den Kurort St. Blasien, der um ein Kloster herum entstanden ist und einen Dom hat, dessen Kuppel alles überragt.