Am Dienstag wurde die erste Folge der neuen True-Crime-Reihe von Jenke von Wilmsdorff (Mitte) ausgestrahlt. Foto: Willi Weber/ProSieben/Marc Rehbeck/dpa

Bei den Sendungen von Jenke von Wilmsdorff scheiden sich die Geister. Am Dienstag startete nun die neue Reihe „Jenke. Crime“, bei der der Fernsehjournalist Kriminelle trifft und deren Geschichte erzählt.

Stuttgart - Fernsehzuschauer kennen Jenke von Wilmsdorff von diversen Selbstexperimenten. In der RTL-Sendung „Das Jenke Experiment“ testete der 55-Jährige – unter Aufsicht – unterschiedlichste Drogen oder ging beim Alkoholkonsum an seine Schmerzgrenze. Nach seinem Wechsel zu Prosieben machte von Wilmsdorff in gleicher Manier weiter. Mit seinem Schönheitsexperiment sorgte er im vergangenen Jahr für Diskussionen. Der Journalist wollte in 100 Tagen 20 Jahre jünger auszusehen, dafür ließ er Schönheitsbehandlungen und chirurgische Eingriffe auf jeweils einer Gesichtshälfte ausführen. An Kritik mangelte es nach seinen Selbstexperimenten nie. Nun wagt sich Jenke von Wilmsdorff an eine neue Dokureihe.

In „Jenke. Crime“ trifft der 55-Jährige Kriminelle, die in den Bereichen Drogenhandel, Raub, Körperverletzung, millionenschwere Cyberkriminalität und Menschenhandel straffällig geworden sind. Drei von ihnen wurden zusammen zu mehr als 70 Jahren Haft verurteilt, beim vierten steht das Urteil noch aus. Das Ziel der True-Crime-Reihe beschreibt Jenke von Wilmsdorff so: „Kein Mensch ist nur böse, niemand ausschließlich gut. Warum wird man zum Täter? Und wie glaubhaft ist der Reuige? Ist der Knast die beste Berufsschule? All das möchte ich herausfinden, in Gesprächen mit Kriminologen, Psychologen, Opfern und: den Tätern an einem Tisch.“

Geschichte von Hubertus Becker Teil der ersten Folge

Den Anfang der vierteiligen Dokureihe machte Hubertus Becker, der wegen Drogenhandel, Geldwäsche und Hehlerei verurteilt wurde. Mit Jenke von Wilmsdorff redete er über seine Kindheit, wie er in die Drogengeschäfte hineingeriet und wie sich sein Leben danach entwickelte. Becker zeigte, mit welchen Tricks er jahrelange unentdeckt Drogen schmuggeln konnte. Außerdem traf von Wilmsdorff die Ex-Frau des verurteilten Straftäters, die unter anderem an den Tag ihrer Heirat zurückblickt, an welchem sie vergeblich auf ihren künftigen Ehemann wartete, der bereits in Haft saß.

Bei den Twitternutzern kam das Format unterschiedlich an, zwar wurde das Themengebiet der Dokureihe gelobt, die Länge der Sendung fand aber nicht bei jedem Zustimmung.

Eine Userin kritisierte, dass man den Straftätern durch die Sendung eine Plattform gibt.

Nicht unkommentiert blieb auch das Schönheitsexperiment von Jenke von Wilmsdorff, welches sichtbare Spuren hinterlassen hat.

Bei den Einschaltquoten überzeugte die erste Folge die jungen Zuschauer. Mit 13,4 Prozent Marktanteil war das Programm in diesem Bereich Marktführer.

Die nächste Folge von „Jenke. Crime“ wird am kommenden Dienstag um 20.15 Uhr auf Prosieben ausgestrahlt.