Im Jemen sind bei einem Luftangriff zahlreiche Gäste einer Hochzeit ums Leben gekommen. Foto: Petrovich12/Adobe Stock

Bei einem Lufschlag im Jemen sind zahlreiche Menschen ums Leben gekommen. Die saudi-arabisch geführte Koalition im Nordjemen hat demnach eine Hochzeitsgesellschaft bombardiert.

Sanaa - Ein Luftangriff der saudi-arabisch geführten Koalition im Nordjemen hat nach Behördenangaben eine Hochzeitsgesellschaft getroffen. Mindestens 19 Gäste und die Braut seien getötet worden, sagte der Chef der Gesundheitsbehörde in der Provinz Hadscha, Chaled al-Nadhri, am Montag der Nachrichtenagentur AP. Bei den meisten Opfern handele es sich um Frauen und Kinder, die in einem der beiden für die Hochzeit aufgestellten Zelte gewesen seien.

In Videoaufnahmen von dem Angriffsort waren abgerissene Gliedmaßen und ein kleiner Junge in einem grünen T-Shirt zu sehen, der weinend und schreiend den leblosen Körper eines Manns umklammerte.

Der Leiter des Krankenhauses im Bezirk Bani Kajis, Mohammed al-Saumali, sagte, der Bräutigam und 45 Verletzte seien in sein Krankenhaus eingeliefert worden. Sein Stellvertreter sagte, unter den Verletzten seien 30 Kinder, einige in kritischem Zustand mit Schrapnellwunden und abgetrennten Gliedmaßen.

Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Sanaa sagte, Rettungswagen hätten nicht sofort zu den Opfern fahren können, weil die Kampfjets weiter über dem Ort flogen.

Der Norden Jemens wird von den schiitischen Huthi-Rebellen kontrolliert. Die von Saudi-Arabien angeführte Koalition unterstützt in dem Krieg die international anerkannte Regierung. Bei ihren Luftangriffen werden immer wieder auch Zivilisten getroffen. Am Samstag hatten Kampfjets im Westendes Landes einen Bus mit Pendlern getroffen; 20 Menschen wurden getötet.

Nach Angaben des unabhängigen Datenprojekts für Jemen wurden seit Kriegsbeginn 16 847 Luftangriffe geflogen, von denen ein Drittel nicht militärische Ziele trafen. In drei Jahren habe es mehr als 10 000 Kriegstote gegeben.