Trotz des Aufschwungs im Dezember und einer guten Vorbereitung in den vergangenen Wochen schickt Trainer Christian Gross den VfB Stuttgart mit einer Warnung in die Rückrunde.

Stuttgart - Trotz des Aufschwungs im Dezember und einer guten Vorbereitung in den vergangenen Wochen schickt Trainer Christian Gross den VfB Stuttgart mit einer Warnung in die Rückrunde der Fußball-Bundesliga. "Die Lage ist ernst. Jeder Zentimeter, jeder Eckball und jeder Einwurf ist wichtig. Wir wollen da weitermachen, wo wir aufgehört haben", sagte er zwei Tage vor dem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg am Samstag um 18.30 Uhr. Die Stuttgarter hatten sich zwar vor der Winterpause durch vier Punkte aus den beiden Spielen nach Gross' Amtsantritt auf den 15. Tabellenplatz verbessert. Aber für seinen Geschmack musste der Schweizer danach schon wieder etwas zu oft hören, "dass die Mannschaft zu gut sei, um abzusteigen".

Manager Horst Heldt stimmte ihm am Donnerstag zu. "Was die Mannschaft zuletzt abgeliefert hat, stimmt optimistisch. Aber sie darf jetzt nicht nachlassen", sagte er. Immerhin haben Gross und Heldt in der Vorbereitung den Eindruck gewonnen, dass die in der Hinrunde zunächst nachlässigen und dann verunsicherten VfB-Spieler inzwischen "hochkonzentriert arbeiten" (Gross). Die Spieler selbst sagen, dass das vor allem an seiner klaren Ansprache liegt. "Er hat sehr vielen ein neues Selbstbewusstsein gegeben", lobte Sami Khedira. Alexander Hleb bemühte sogar einen prominenten Vergleich: "So eine Vorbereitung hatte ich zuletzt unter Felix Magath", meinte er.

Die Aufstellung gegen Wolfsburg wird noch einmal zeigen, wie sehr Gross in den vergangenen Wochen ins Teamgefüge des VfB eingegriffen hat. Ciprian Marica und Pawel Pogrebnjak haben Cacau in der Stürmerhierarchie überholt. "Sie sind im Moment eine Spur wertvoller als die anderen", sagte der Trainer. Während Elson auf einmal völlig außen vor ist, darf Roberto Hilbert wieder auf eine Rückkehr in die Stammelf hoffen. "Er hat mir zuletzt gut gefallen", meinte Gross.

Einige Plätze im Team sind noch hart umkämpft. Georg Niedermeier hat die besseren Karten als Khalid Boulahrouz, den verletzten Kapitän Matthieu Delpierre (Zehbruch) im Abwehrzentrum zu ersetzen. Zdravko Kuzmanovic und Christian Träsch streiten sich im Mittelfeld um die Rolle neben Sami Khedira. Thomas Hitzlsperger ist dafür auch ein Kandidat. Aber der Nationalspieler muss sich wohl weiter hinten anstellen und ist dazu noch angeschlagen (Knieprobleme).

Torwart Sven Ulreich und Neuzugang Cristian Molinaro hat Gross bereits sein Vertrauen ausgesprochen. Ulreich wird für den rotgesperrten Jens Lehmann im Tor stehen. "Er hat seine Sache gegen Hoffenheim sehr gut gemacht", lobte Gross. Für den 21-Jährigen sind auch die Spiele gegen Wolfsburg und Freiburg noch eine Chance: Er kann sich mit Blick auf die neue Saison als möglicher Nachfolger von Lehmann empfehlen. Molinaro hat sich nach Aussage seines Trainers "gut eingelebt". Auf den Linksverteidiger sei Verlass. Etwas hob Gross dabei besonders hervor: Der Italiener kennt den Abstiegskampf.

Die voraussichtliche Aufstellung des VfB Stuttgart:Ulreich - Celozzi, Tasci, Niedermeier, Molinaro - Hilbert, Träsch (Kuzmanovic), Khedira, Hleb - Marica, Pogrebnjak.