Jean-Jacques Savin mit seinem Gefährt. Foto: AFP

Der 72 Jahre alte Jean-Jacques Savin steht kurz vor dem Ziel einer verrückten Abenteuerreise. Der Rentner machte sich im Dezember auf, den Atlantik in einem Sperrholzfass zu überqueren.

Paris - Die Atlantiküberquerung eines französischen Abenteurers in einem Sperrholzfass ist nach vier Monaten fast geschafft. Der 72 Jahre alte Rentner Jean-Jacques Savin werde voraussichtlich in der kommenden Woche den Atlantischen Ozean hinter sich lassen und ins Karibische Meer treiben, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP am Freitag. Savin habe bereits eine Entfernung von rund 4700 Kilometern Luftlinie auf hoher See zurückgelegt.

Der Triathlet war am 26. Dezember von der Kanareninsel El Hierro aus in See gestochen - in einem orangefarbenen Fass ohne eigenen Antrieb. Nur der Wind und Strömungen bringen das etwa drei Meter lange und zwei Meter breite Gefährt seitdem voran. Das eigens für das Abenteuer angefertigte Fass ist häuslich eingerichtet: Es gibt ein Bett, eine kleine Küche und einen Schreibtisch.

Essen wird rar

Er sei immer noch glücklich und bade jeden Tag, sagte Savin dem Bericht zufolge in einem per Satellitentelefon geführten Interview. Derzeit sei er rund 450 Kilometer entfernt von der Karibikinsel Saint-Barthélemy. Weil ihm die Pfeile für seine Harpune ausgegangen seien, könne er keine Fische mehr fangen. Es blieben ihm noch einige Dosen Thunfisch. Vor wenigen Tagen habe er begonnen, sein Essen zu rationieren, erzählte Savin dem Bericht zufolge. Die Frage sei noch, wie er letztlich an Land gelangen werde. Seine Hoffnung sei, in Küstennähe von einem Frachtschiff an Bord genommen und auf Martinique abgesetzt zu werden.

Savin war nach eigenen Angaben früher Fallschirmjäger und Pilot und stammt aus der französischen Küstenstadt Arès in der Nähe von Bordeaux. Sein Vorbild ist der Segler Alain Bombard. Er überquerte 1952 mit einem Schlauchboot und ohne Proviant den Atlantik und ernährte sich unterwegs von Fischen und anderen Meerestieren.