Ein bewegendes Jazzkonzert erinnert im Stuttgarter Theaterhaus an den 3. Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine.
Schon 1645 hieß es in einem Lied von Johann Hildebrand: „Mein Gott! Nun erfahren wir es allzu sehr, dass Krieg eine Plage über allen Plagen ist.“ Von seinen Schrecken hat der Krieg seitdem nichts verloren. Doch darf in solch finsteren Zeiten Musik gemacht, darf gesungen werden? Bertolt Brecht hat sich im Exil auf der Flucht vor dem Nazi-Terror diese Frage gestellt und die Antwort gleich selbst gegeben. „Ja, von finsteren Zeiten.“ Am dritten Jahrestag des russischen Angriffskriegs machen der ukrainische Pianist Vadim Neselovskyi und das Ysaye String Trio in Stuttgart genau das. Sie rütteln das Publikum im Theaterhaus auf. Die emotionale Dichte der Musik, die zwischen verschiedenen Genres changiert, zieht dieses mehr und mehr in seinen Bann.