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Erleichtertes Aufatmen bei allen, die am Jazz-Open-Festival Interesse haben: Der Fortbestand des Stuttgarter Musikfestivals im Juli ist auf Jahre hinaus gesichert. Neuer Sponsor ist die Sparda-Bank.

Stuttgart - Erleichtertes Aufatmen bei allen, die am Jazz-Open-Festival Interesse haben: Der Fortbestand des Stuttgarter Musikfestivals im Juli ist auf Jahre hinaus gesichert. Mit Sorge hatte man beobachtet, wie die Landesbank, der bisherige Hauptsponsor, in den Strudel der globalen Finanzkrise geriet; davon so gut wie unberührt geblieben ist der neue Hauptsponsor, die Sparda-Bank.

Mit einer Bilanzsumme von knapp elf Milliarden Euro stellt sie die größte Genossenschaftsbank des Landes, die ausschließlich Privatkunden betreut. Seit Jahren macht sich dieses Geldinstitut für soziale und kulturelle Projekte stark. Gefördert wird etwa die Aktion Weihnachten dieser Zeitung. Bei der kulturellen Förderung ist sich Sparda-Chef Thomas Renner, selbst ein sehr guter Pianist, über den hohen Stellenwert des Jazz in der heutigen Musiklandschaft bewusst.

65 Prozent des Finanzrahmens von 1,6 Millionen Euro des Festivals sollen durch den Ticketverkauf gedeckt werden, der Rest wird von der Sparda-Bank und anderen Sponsoren wie Mercedes-Benz getragen. Als Spielstätten fungieren die Open-Air-Amphitheater beim Mercedes-Museum, die mit temporären Zusatztribünen von 1000 auf 2500 Sitzplätzen aufgestockt werden soll, sowie der Jazzclub Bix, der 250 Besuchern einen stimmungsvollen Rahmen für kleinere Konzerte und Late-Night-Shows bieten kann. Für Großkonzerte mit über fünftausend Menschen bleibt die Messe am Flughafen erste Wahl, da der Schlossplatz wohl nicht zur Verfügung stehen wird.

Bei der künstlerischen Leitung spricht Jürgen Schlensog, Geschäftsführer des Veranstalters Opus, von "einem Quantensprung". Neben ihm selbst und Mini Schulz, der an der Stuttgarter Musikhochschule unterrichtet und sich als Kontrabassist in diversen Bands betätigt, wurde Mike Batt als dritter Verantwortlicher "ins Boot geholt". Batt, ein erfolgreicher Sänger, Komponist und Produzent aus England, hat sich beim Jazz Open im Juli dieses Jahres mit der Leitung des wunderbaren Konzertes von Katie Melua und den Stuttgarter Philharmonikern profiliert.

Der bei Künstlern und der Musikindustrie bestens vernetzte Allrounder – dem breiten Publikum durch Hits wie "Bright Eyes" oder "Lady Of The Dawn" ein Begriff – kann hier in den nächsten Jahren seine internationalen Beziehungen spielen lassen. Der gern mit einem Sheriff-Stern am Revers auftretende 59-Jährige betont die Offenheit des Jazzfestivals hin zu anderen Sparten wie Pop, Rock und auch Klassik: "Es ist ein Festival für alle, die Musik lieben."

Mit 50 Prozent Jazz darf dennoch weiterhin gerechnet werden, sodass der Festivalname nicht Schall und Rauch werden wird. Der Jazzfreund vernimmt’s mit Freuden, andere Musikliebhaber werden ja vielleicht auf diesem Festival, dessen Programm noch offen ist, mit dem Jazzvirus infiziert. Das wäre auf jeden Fall besser als Schweinegrippe.

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