David Gilmour hat auf dem Stuttgarter Schlossplatz die Rockgeschichte zelebriert. Foto: dpa

Berühmt geworden ist David Gilmour als Mitglied der legendären Band Pink Floyd. Gitarristen in aller Welt verehren ihn. In Stuttgart hat er gezeigt, was er alles kann.

Stuttgart - Unverhofft ist er in Stuttgart aufgetaucht: Der Gitarrist und Sänger David Gilmour, der lange nicht mehr mit großem Besteck auf Tournee gegangen ist, hat beim Festival Jazz Open auf dem Stuttgarter Schlossplatz alle Facetten seiner Musikerkarriere gezeigt. Er spielte Solowerke, zelebrierte den Stadionrock der 1980er Jahre und hatte seine stärksten Momente, als er die große Rockband Pink Floyd wieder auferstehen ließ.

Er spielte „Shine on You Crazy Diamond“, die Reminiszenz an seinen Vorgänger Syd Barrett, und intonierte unterm Laser-Strahlenfächer „Time“ und „Comfortably Numb“ – inklusive der stilprägenden Soli, die Generationen von Gitarristen dazu inspiriert haben, ihm nachzueifern. Dazu servierte er Stücke aus der Zeit nach der Trennung wie „What Do You Want from Me?“ und „High Hopes“ sowie Nummern aus seinem aktuellen Album „Rattle That Lock“, mit dem er sich als Solokünstler ein Stück mehr emanzipiert hat.

Mit kreisrunder Riesenleinwand und bombastischer Lichtinszenierung erinnerte Gilmours Auftritt an die gigantischen Shows von einst. Bei „Wish You Were Here“ wurde das Publikum zum großen Begleitchor, das den Gitarrengott selbst ebenso feierte wie den glücklichen Umstand, ihn noch einmal erleben zu dürfen. Unverhofft.