Kandidat Lucas Müller machte die Winnenden-Frage zu schaffen. Foto: RTL / /Stefan Gregorowius

Ein Kandidat aus Mannheim kam am Montag bei der TV-Show „Wer wird Millionär“ an seine Grenzen. Grund war die 64.000-Euro-Frage mit Bezug zu Winnenden. Hätten Sie die richtige Antwort gewusst?

Mit einer spannenden Frage hat die RTL-Quizshow „Wer wird Millionär?“ mit Günther Jauch am Montagabend für Aufsehen gesorgt – vor allem bei Zuschauern in Winnenden. Denn ausgerechnet die 64.000-Euro-Frage hatte einen direkten Bezug zur Stadt – und brachte den Kandidaten Lucas Müller an seine Grenzen.

 

Kandidat erreicht die 64.000-Euro-Frage – dann wird’s knifflig!

Der 22-jährige UX-Designer aus Mannheim, der sich beruflich mit der Benutzerfreundlichkeit von Apps beschäftigt, hatte gegenüber von Günther Jauch Platz genommen und dank seines Wissens und dank seiner Joker die ersten elf der 15 Gewinnstufen erklommen. Dann folgte bei 64.000 Euro die entscheidende Frage:

„Was wurde infolge eines Ereignisses vom 3. Mai 1969 einige Jahre danach bundesweit eingeführt?“

  • A: der „Grüne Punkt“
  • B: 40-Stunden-Woche
  • C: Notrufnummern 110 und 112
  • D: Rauchverbot in Gaststätten

„Pokere ich oder pokere ich nicht“, sagte der Kandidat erst. „Eigentlich wollte ich nicht pokern!“ Dann blickte er fragend sein Gegenüber an, stellte noch ein paar Vermutungen an und entschied sich dann, als auch Günther Jauch nichts Hilfreiches zum Lösen der Aufgabe beitragen konnte, die 32.000 Euro mitzunehmen. „Das ist mir zu heiß!“ Die Gefahr, bei einer falschen Antwort auf nur 500 Euro zurückzufallen, sei ihm „eine zu große Fallhöhe“, so Müller. „Ich nehme das Geld mit. Ich höre auf!“

Tragisches Ereignis als Wendepunkt für Notrufnummern

Die Auflösung hätte er dann allerdings doch richtig getippt. Jauch: „Wenn ich Sie gezwungen hätte?“ Müller: „Dann hätte ich C genommen.“ Der Quizmaster selbst gestand: „Ich wäre blank gewesen.“ Auf die Antwort mit den Notrufnummern und dem Ereignis aus dem Jahre 1969 wäre er nicht gekommen. „Damals war ich 13.“

Eine moderne Notrufsäule der Björn Steiger Stiftung Foto: dpa/Uwe Anspach

Doch auf welches Ereignis ist die Einführung der Notrufnummern eigentlich zurückzuführen? Es ist der tragische Tod des damals achtjährigen Björn Steiger aus Winnenden. Auf seinem Heimweg vom Schwimmbad wird der Bub von einem Auto erfasst. Obwohl Passanten sofort nach dem Unglück Polizei und Rotes Kreuz alarmieren, dauert es fast eine Stunde, bis der Krankenwagen eintrifft. Björn stirbt nicht an seinen Verletzungen, er stirbt an einem vermeidbaren Schock. Seine Eltern Ute und Siegfried gründen daraufhin die Björn Steiger Stiftung, weil ihr Sohn Opfer eines mangelhaften Rettungswesens wurde. Ihr Ziel ist, zu verhindern, dass sich solch eine Geschichte wiederholt.

Wichtige Projekte der Björn Steiger Stiftung im Überblick

Zu den Projekten, die von der Winnender Stiftung angestoßen wurden, gehören die Einführung der bundesweit einheitlichen und kostenfreien Notrufnummern 110/112 im Jahr 1973, der Aufbau der Notruf-Telefonnetze an deutschen Straßen, die Einführung des Sprechfunks im Krankenwagen sowie der Aufbau der Luftrettung. Aktuelle Initiativen widmen sich insbesondere dem Kampf gegen den Herztod, der Breitenausbildung in Wiederbelebung, der Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für den Notfall und dem Frühgeborenentransport und vor allem der Optimierung des Rettungsdienstes.

Derzeit baut die Stiftung an der Winnender Petristraße ihre neue Zentrale; ein fünfstöckiges Bürogebäude. Im kommenden Jahr soll der Neubau fertig sein.

Björn Steiger Stiftung

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Petristraße 12, 71364 Winnenden, Telefon 07195 / 30 55-0

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