Gartenamtsleiter Volker Schirner (links) Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Der Japanische Garten in Berg soll bald wieder aufblühen. Jetzt wurden sieben neue Kirschbäume gesetzt, auch um dem Vandalismus Einhalt zu gebieten.  

Stuttgart - Gleich zwei Weihen sind den sieben Kirschbäumen zuteil geworden, die seit Samstag am japanischen Garten unterhalb der Villa Berg stehen: Sie wurden nicht nur mit schwäbischer Erde verwöhnt, sondern auch feierlich mit Reiswein bedacht. Die Pflanzung ist Teil der Bemühungen, die lange vernachlässigte Anlage wieder instand zu setzen. Seit 2014 arbeiten die Deutsch-Japanische Gesellschaft, der Japan-Club Stuttgart und der Verein Berger Bürger gemeinsam mit dem Honorarkonsulat und dem Gartenamt an diesem Projekt.

Der Garten am Trollingersteg war ursprünglich für die Internationale Gartenbauausstellung 1993 gestaltet worden. In den letzten Jahren wurde das 250 Quadratmeter große Areal von der lokalen Flora überwuchert. Außerdem etablierte es sich auch als Treffpunkt nächtlicher Besucher mit fragwürdigen Manieren.

Unkraut ist das geringste Problem der Berger Anwohner und der Japaner aus ganz Stuttgart, die das zur Kontemplation einladende Fleckchen nun ehrenamtlich pflegen. Spritzen in den Büschen, Scherben, Müll und Schmierereien am Pavillon sind an der Tagesordnung. „Vielleicht könnte man Schilder aufstellen, die den Aufenthalt nach Einbruch der Dunkelheit verbieten“, überlegt Christiane Yamakoshi vom japanischen Honorarkonsulat. Dass sich Vandalismus dadurch ganz vermeiden lässt, glaubt sie selbst nicht recht. Einen Versuch wäre es immerhin wert. Es gibt auch positive Erfahrungen: Wolfgang Grosse, Präsident der Deutsch-Japanischen Gesellschaft, berichtet, dass sich manche Passanten spontan entschließen, bei der Gartenarbeit zu helfen. Das Interesse der Bürger ist groß. Auch beim Festakt gibt es Zaungäste, besonders beim Auftritt der Tänzerinnen von Todoroki.

Vielleicht löst sich ja ein Teil der Probleme von selbst, wenn der japanische Garten stärker in den Blick der Öffentlichkeit rückt? Die neuen Bäume dürften dazu beitragen, wenn in Berg künftig das traditionelle Kirschblütenfest begangen wird. In zwei Jahren könnte die weiße Pracht dafür ausreichen.