Bei dem Messerangriff sind drei Menschen getötet worden. Foto: Adobe Stock

„Ich werde euch töten!“ Ein Mann hat in Japan zahlreiche Schulkinder und Pendler mit Messern angegriffen. Mindestens drei Menschen, darunter der mutmaßliche Angreifer, sollen getötet worden sein.

Tokio - Ein Mann hat in Japan zahlreiche Schulkinder und Pendler mit Messern angegriffen. Mindestens drei Menschen, darunter der mutmaßliche Angreifer, seien getötet worden, sagte ein Beamter der Verwaltung der Stadt Kawasaki. 16 weitere - die meisten Schulkinder - wurden demnach verletzt. Unter Berufung auf die Polizei berichtete der Nachrichtensender NHK, der Verdächtige habe sich danach in den Hals gestochen und sei gestorben. Die Polizei wollte dies zunächst nicht bestätigen.

Bei den meisten Opfern handelte es sich um Schulmädchen, die am Dienstag in der morgendlichen Hauptverkehrszeit Schlange an einer Bushaltestelle in Kawasaki standen, als der Messerangreifer auf sie losging. Ein Augenzeuge sagte der Zeitung „Mainichi“, er habe Kinder kreischen hören, als er an einem Bus vorbeigegangen sei. Als er sich umgedreht habe, habe er einen Mann mit einem Messer in jeder Hand gesehen. „Ich werde euch töten!“, habe er gebrüllt, etliche Kinder hätten auf dem Boden gelegen, berichtete der Augenzeuge weiter.

Schule wird von katholischen Nonnen finanziert

Der Busfahrer bestätigte den Hergang, wie NHK unter Berufung auf Polizeikreise meldete. Der Sender sprach zudem mit einem Augenzeugen, der schilderte, dass der Verdächtige auch versucht habe, mit Gewalt den Bus zu betreten.

TV-Bilder zeigten, wie Sanitäter Menschen in einem orangefarbenen Zelt versorgten, das auf der Straße aufgeschlagen wurde. Beamte trugen Verletzte zu Krankenwagen.

Masami Arai von der Stadtverwaltung von Kawasaki sagte später der Nachrichtenagentur AP, drei Opfer hätten schwere Verletzungen erlitten. Die 13 anderen seien nicht lebensgefährlich verletzt worden. Die meisten Opfer besuchten eine Schule, die von einer Organisation katholischer Nonnen im kanadischen Québec finanziert wird.

Das Motiv war zunächst unklar

Zwei Messer wurden am Tatort gefunden. Das Motiv des Angreifers war zunächst ebenso unklar wie seine Identität. Er soll in seinen 40ern oder 50ern sein. Kawasaki liegt in der Präfektur Kanagawa etwa 20 Kilometer südlich des Zentrums der Hauptstadt Tokio.

Japan weist eine der niedrigsten Kriminalitätsraten auf der Welt auf, doch ist es dort schon zu einer Reihe aufsehenerregender Verbrechen gekommen. 2016 soll ein Ex-Angestellter eines Behindertenheims etwa 19 Bewohner getötet und 20 weitere verletzt haben. Acht Jahre zuvor kamen sieben Menschen um, als ein Mann einen Lastwagen im zentralen Tokioter Bezirk Akihabara in eine Menschenmenge lenkte und dann auf Passanten einstach. Im Jahr 2016 stach ein Mann in einer Bibliothek im Nordosten Japans auf vier Menschen ein - angeblich, weil ihm deren Reaktion auf seine Fragen nicht passte. Dabei kam niemand um.