Die „Rule of Law“, den Rechtsstaat, trägt der Polizistensohn Böhmermann gerne als Pullover. Foto: Screenshot/Youtube/Neo Magazin Royale.

Der Polizistensohn Jan Böhmermann hat wieder zugeschlagen – mit seinem neuen Song disst er Gangster-Rapper wie Bushido, „Haftbefehl“ und Co. Und er singt eine Hymne auf Rechtsstaat und Grundgesetz – im Duett mit einer ziemlich derben „Justice“, der Göttin der Gerechtigkeit.

Stuttgart - Gangster-Rapper sind auch nicht mehr das, was sie früher mal waren. Finden jedenfalls Jan Böhmermann und sein Team der ZDF-Sendung „Neo Magazin Royale“. „Waffen, Drogen und Straßenkämpfe waren gestern“, heißt es in einem Posting auf der Facebook-Seite. Zu den neuen Gegnern der Gangster-Rapper gehörten heute etwa – gänzlich spießig, so ist zwischen den Zeilen zu lesen – die Deutsche Post und ein Reisebüro namens Jahn Reisen.

Das Team vom „Neo Magazin“ nimmt damit Bezug auf die Rapper Bushido und „Haftbefehl“, die sich in jüngster Vergangenheit mehrfach über fehlenden Service dort beschwert haben.

„Haftbefehl“ ließ kürzlich verlauten, wie unzufrieden er mit dem Reiseanbieter Jahn Reisen war, nachdem der ihn von einem Fünf- auf ein Vier-Sterne-Hotel heruntergestuft hatte. Bushido war vergangenes Jahr mit Twitter-Posts gegen Postfilialen aufgefallen, in denen er sich über mangelnde Freundlichkeit beschwert.

Aus diesem Grund hat Jan Böhmermann sein Rapper-Ich namens „Pol1z1stens0hn“ auf den Plan treten lassen. Die Kämpfe der Ganster-Rapper von heute fänden nämlich nicht auf der Straße statt, sondern „vor Gericht!“

Der neue Rap-Song namens „Recht kommt (K.O. in KA)“, der nach „Ich hab Polizei“ und „Blasserdünnerjunge macht sein Job“ nun der dritte des Böhmermann-Alter-Egos ist, ist dementsprechend auch eine Lobeshymne auf Grundgesetz und Rechtsstaat in Deutschland – allerdings eben aus Sicht eines Gangster-Rappers. „Attacke, Anwaltarmee“ heißt es da etwa. Statt der rabiaten Methoden der Rapper von früher bedient sich der moderne, rechtsstaatlich orientierte Rapper anderer Methoden: „Schriftsätze ballern wie Fahrradkette in die Fresse.“

Doch auch wenn Böhmermann den neuen Song als Angriff oder Persiflage auf das Spießertum von Bushido und Co. ankündigt, kriegen nicht nur die beiden Rapper verbal eine Abreibung verpasst. Immer wieder sind in dem Musik-Video die Utensilien von Neonazis, Neurechten und dem Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) zu sehen, aber auch ein Logo von Volkswagen und ein Abgastopf. Böhmermanns Fazit in dem Zusammenhang: „Recht kommt, steht über dir und lacht.“ Und niemand könne ihm entgehen.

Mit dem Song endet bei Jan Böhmermann und seiner Sendung eine ruhige Zeit – heute Abend war „Neo Magazin Royale“ zurück mit der 100. Folge. Zu Gast war Juso-Chef Kevin Kühnert.