Tschüss, das war’s dann: Danny Boyle zieht sich vom nächsten James-Bond-Film zurück. Foto: AFP

Schon Ende dieses Jahres sollen die Dreharbeiten für den 25. Bond-Film beginnen. Doch nun springt plötzlich der Regisseur Danny Boyle wegen „kreativer Differenzen“ ab.

London - Wenige Monate vor dem geplanten Drehstart ist Regisseur Danny Boyle vom nächsten James-Bond-Film abgesprungen. Das gaben die langjährigen Bond-Produzenten Michael G. Wilson und Barbara Broccoli gemeinsam mit Hauptdarsteller Daniel Craig am Dienstag bekannt. Wegen „kreativer Differenzen“, wie sie auf der offiziellen James-Bond-Website mitteilten. Über einen Nachfolger wurde zunächst nichts bekannt.

Im Mai hatte die Produktionsfirma Eon Productions verkündet, der britische Oscar-Preisträger Boyle („Slumdog Millionaire“) werde die Regie des 25. Films mit 007 übernehmen. Den Agenten mit der Lizenz zum Töten wird erneut Daniel Craig spielen. Die Dreharbeiten sollen Anfang Dezember dieses Jahres beginnen, wie es damals in der Mitteilung hieß. In Großbritannien soll der Film im Oktober 2019 in die Kinos kommen.

Viele Kandidaten

Bereits im März hatte der 61-jährige Boyle am Rande einer Filmveranstaltung in New York erzählt, er wirke am Bond-Skript mit. Sein langjähriger Kollege John Hodge, mit dem er schon beim gefeierten Drama „Trainspotting“ von 1996 zusammenarbeitete, hat die Federführung beim Bond-Drehbuch. Boyle, der Filme wie „Sunshine“, „127 Hours“, „Steve Jobs“ und „T2 Trainspotting“ inszenierte, feierte seinen bisher größten Erfolg mit „Slumdog Millionaire“ aus dem Jahr 2008. Der Film gewann acht Oscars, unter anderem den für die beste Regie.

Die beiden vorigen Bond-Abenteuer „Skyfall“ (2012) und „Spectre“ (2015) wurden von Sam Mendes inszeniert, einen weiteren 007-Film wollte der Brite aber nicht drehen. In der Branche wurde Boyle schon länger als möglicher Bond-Regisseur gehandelt. Es waren zeitweise aber auch andere Kandidaten im Gespräch, darunter David Mackenzie („Hell or High Water“), Denis Villeneuve („Blade Runner 2049“) und Yann Demange („’71“).

Am Ende wird es Woody Allen

Nun geht das Rätselraten um einen Nachfolger weiter. Das US-Branchenblatt „Variety“ stellte seinen Lesern auf Twitter die Frage nach ihren Wunschkandidaten. Es kamen Vorschläge wie Ryan Coogler, Kathryn Bigelow, Christopher Nolan, Christopher McQuarrie oder David Fincher ein. Eine Nutzerin schlug Woody Allen vor. Dann könnte Bond eine existenzielle Krise haben, einen Psychologen besuchen und sich fragen, ob er nicht sein Leben ändern wollte, witzelte sie auf Twitter.