Jama Maqsudi hat in Bad Cannstatt über seine neunwöchige Haft in Kabul berichtet. Foto:  

Jama Maqsudi, der Stuttgarter des Jahres und Bundesverdienstkreuzträger, der sich seit Jahren für Migranten stark macht, war im Sommer über zwei Monate in Haft.

Blumen und Umarmungen nimmt der groß gewachsene, freundlich durch seine Brille blickende 71-jährige Jama Maqsudi an diesem Abend in Empfang, als er auf Einladung der Grünen-Landtagsabgeordneten Petra Olschowski im Neuen Bezirksrathaus in Bad Cannstatt von seinem Aufenthalt mit Gewalterfahrung im Taliban-Verlies berichtet. „Du siehst von Woche zu Woche besser aus“, sagte Olschowski zu ihrem Mitarbeiter, der regelmäßig in ihrem Wahlkreisbüro in Bad Cannstatt Sprechstunden hält. Seit Jahrzehnten engagiert er sich für Migranten. Die Erleichterung, dass Maqsudi es geschafft hat, wieder nach Deutschland zu kommen, war der Wissenschaftsministerin anzusehen. Seit August 2021 sind in Afghanistan die islamistischen Taliban wieder an der Macht. Sie stehen international in Kritik, vor allem weil sie Frauenrechte massiv beschneiden, aber auch wegen ihres harten Vorgehens gegen Menschenrechtler, Demonstranten und Journalisten.