Jakob Goelz aus Wangen-Oberwälden wurde mit 17 Jahren aus einem Göppinger Flüchtlingsheim adoptiert. Inzwischen ist er 25 und in seinem Geburtsland Guinea selber zum Helfer geworden.
Man merkt Christopher Goelz an, wie gerührt er noch immer von dem Willkommenssturm ist, der ihn kürzlich in der Stadt Kindia in Guinea erwartete. Dort, etwa zwei Autostunden von der Hauptstadt Conakry entfernt, wurde ihm ein überwältigender Empfang bereitet. „Es war schon zu erwarten, dass es ein Taschentuch-Moment wird“, sagt der Mann aus Wangen-Oberwälden, „aber was dann geschah, hat alle meine Vorstellungen übertroffen.“ Die Kinder und Jugendlichen der Privatschule Selma jubelten, umringten ihn, berührten ihn und sparten nicht mit Gesten des Dankes und der Wertschätzung. Kein Wunder. Denn die Schule in dem westafrikanischen Land, in der mittlerweile 473 Kinder fürs Leben lernen, geht auf die Initiative des 59-jährigen selbstständigen Beraters aus Oberwälden zurück. Er ist ihr Gründer und Initiator des Hilfsvereins „Amis des Guinee“. Die Schule hat er zusammen mit vielen Spendern und Darlehensgebern aus dem Kreis Göppingen vor wenigen Jahren aus dem Nichts aus dem Boden gestampft - und jetzt, drei Jahre nach dem Start, erstmals selber in Betrieb erlebt.