Ob Greifvögel oder Wüstenrennmäuse, Kettenkarussell oder Riesenrad, Wikinger oder Hexenmeister: Auf dem Jahrhundertmarkt ist für alle Mittelalter-Fans etwas dabei.
Stuttgart - Schwer belagert wird derzeit das Neckarufer auf dem Cannstatter Wasen, von Burg- und Edelfräuleins, Knappen und Rittern. Echte „Schwabenritter“ darunter, die Kyfer von Tiefenbach, die Sippschaft der Salome von Liechtenstein. Oder auch das kapitale Heerlager der Bruderschaft von Messina, wo Kettenhemd und Rüstung, ordentlich an der Äste-Garderobe hängend, nebst Hieb- und Stichwaffen auf den Einsatz warten. Ständig umlagert wird die Falknerei nebenan, wo man für vier Euro respektive Taler einen echten Greifvogel auf der fest geschlossenen Faust tragen darf. Da wird es Bubo, dem einäugigen Uhu, langweilig – und er macht mal ein bisschen Wind mit seinen Flügeln von knapp zwei Metern Spannweite.
Im Zentrum des Platzes beim Reitstadion steht eine große, offene Holzhalle. Dort lässt sich gemütlich „Sau am Spieß“, eine Wildschwein-Rote oder ein echtes Rittersteak verzehren. Oder gebrutzeltes Gemüse. Perfekt ist dabei der Blick auf die Tenne vor der Bühne, wo Akrobaten, Jongleure und Feuerschlucker für Unterhaltung sorgen.
Das Spektakel mit Markt eignet sich als Ausflugsziel für die ganze Familie
Und davon gibt es auch im kleineren Format jede Menge. Etwa beim Eierknacker, der „ein Würfelspiel aus guten alten Tagen“ bietet, wobei es gilt, mit Eisenkugeln Volltreffer zu landen. Was im Erfolgsfall allerdings nur Schandeier trifft, ordentliche faule Eier also, in diesem Fall aus dem zu Ostern gekauften Vorrat, der für die ganze Saison reichen muss. Mäusefrau Linda hat eine Mäuse-Roulette mit mongolischen Wüsten-Rennmäusen im Angebot. Drei Taler kostet der Einsatz, weil Tierschutz kostet und schon im Mittelalter seinen Preis hatte: „Jubel für den jungen Recken!“, gebietet die Mäusefrau, als Paula nach langem Rumschnuppern tatsächlich in Arnes Häuschen spaziert.
Sowieso eignet sich das Spektakel mit Markt dank vieler Attraktionen für Kinder als Ausflugsziel für die ganze Familie. Im handgekurbelten Kettenkarussell, einem Nachbau des ersten seiner Art aus dem 13. Jahrhundert, vergehen die Runden wie im Flug. Und im Riesenrad, ebenfalls per Hand bewegt, dürfen die Kleinen mit Papa und Mama die Entdeckung der Langsamkeit erleben. Ein Steinmetz meißelt Sinnsprüche, bei Robin Hood reloaded kann man nicht nur Pfeil und Bogen käuflich erwerben, sondern am Platz dahinter auch ausprobieren, ob man eventuell Talent hat, den Rächer der Enterbten zu geben.
Das Spektakel auf dem Wasen dauert noch bis Sonntag an
Der Bogenbauer aus Göppingen, auch bei dieser dritten Auflage des Spektakels mit von der Partie, ist wieder sehr angetan vom ganzen Treiben: „Ein tolles Gelände, gute Atmosphäre und niemand, der Blödsinn macht. Das Ding hier hat Potenzial“, sagt er. Das sehen auch jene Besucher so, die nicht nur schaulustig, sondern auch Teil des Geschehens oder zumindest der Kulisse sein wollen und deshalb in einschlägigen Monturen durch den Markt spazieren: „Man kriegt ein besseres Feeling für die Sache“, sagt Tamara aus Remseck, die mit ihrem Partner ein Wikinger-Paar mimt, „und Spaß macht es auch“. Ganz ernst nimmt es aber der „Hexenmeister“ aus Winnenden. Martialisch verkleidet und der Meinung, „dass wir ein paar Schritte zurück müssen, weil damals noch Ordnung herrschte, mit dem Henker gleich um die Ecke!“ Ein ziemlicher Exot, der Mann!
Dann, am Nachmittag, endlich der erste große Höhepunkt des „Staufer-Spektakels“, wenn von den vollen Rängen des Reitstadions die Ritter hoch zu Ross mit Jubel begrüßt werden. „Applaudatio maximale“, fordert der Zeremonienmeister, und die kriegt er auch zum Auftakt eines Turniers, bei dem Recken der „Meute der Meuchelmörder“ den Garaus machen soll. Und das machen sie dann auch. Alle Tage wieder, bis zum Sonntag.
Im Zentrum des Platzes beim Reitstadion steht eine große, offene Holzhalle. Dort lässt sich gemütlich „Sau am Spieß“, eine Wildschwein-Rote oder ein echtes Rittersteak verzehren. Oder gebrutzeltes Gemüse. Perfekt ist dabei der Blick auf die Tenne vor der Bühne, wo Akrobaten, Jongleure und Feuerschlucker für Unterhaltung sorgen.
Das Spektakel mit Markt eignet sich als Ausflugsziel für die ganze Familie
Und davon gibt es auch im kleineren Format jede Menge. Etwa beim Eierknacker, der „ein Würfelspiel aus guten alten Tagen“ bietet, wobei es gilt, mit Eisenkugeln Volltreffer zu landen. Was im Erfolgsfall allerdings nur Schandeier trifft, ordentliche faule Eier also, in diesem Fall aus dem zu Ostern gekauften Vorrat, der für die ganze Saison reichen muss. Mäusefrau Linda hat eine Mäuse-Roulette mit mongolischen Wüsten-Rennmäusen im Angebot. Drei Taler kostet der Einsatz, weil Tierschutz kostet und schon im Mittelalter seinen Preis hatte: „Jubel für den jungen Recken!“, gebietet die Mäusefrau, als Paula nach langem Rumschnuppern tatsächlich in Arnes Häuschen spaziert.
Sowieso eignet sich das Spektakel mit Markt dank vieler Attraktionen für Kinder als Ausflugsziel für die ganze Familie. Im handgekurbelten Kettenkarussell, einem Nachbau des ersten seiner Art aus dem 13. Jahrhundert, vergehen die Runden wie im Flug. Und im Riesenrad, ebenfalls per Hand bewegt, dürfen die Kleinen mit Papa und Mama die Entdeckung der Langsamkeit erleben. Ein Steinmetz meißelt Sinnsprüche, bei Robin Hood reloaded kann man nicht nur Pfeil und Bogen käuflich erwerben, sondern am Platz dahinter auch ausprobieren, ob man eventuell Talent hat, den Rächer der Enterbten zu geben.
Das Spektakel auf dem Wasen dauert noch bis Sonntag an
Der Bogenbauer aus Göppingen, auch bei dieser dritten Auflage des Spektakels mit von der Partie, ist wieder sehr angetan vom ganzen Treiben: „Ein tolles Gelände, gute Atmosphäre und niemand, der Blödsinn macht. Das Ding hier hat Potenzial“, sagt er. Das sehen auch jene Besucher so, die nicht nur schaulustig, sondern auch Teil des Geschehens oder zumindest der Kulisse sein wollen und deshalb in einschlägigen Monturen durch den Markt spazieren: „Man kriegt ein besseres Feeling für die Sache“, sagt Tamara aus Remseck, die mit ihrem Partner ein Wikinger-Paar mimt, „und Spaß macht es auch“. Ganz ernst nimmt es aber der „Hexenmeister“ aus Winnenden. Martialisch verkleidet und der Meinung, „dass wir ein paar Schritte zurück müssen, weil damals noch Ordnung herrschte, mit dem Henker gleich um die Ecke!“ Ein ziemlicher Exot, der Mann!
Dann, am Nachmittag, endlich der erste große Höhepunkt des „Staufer-Spektakels“, wenn von den vollen Rängen des Reitstadions die Ritter hoch zu Ross mit Jubel begrüßt werden. „Applaudatio maximale“, fordert der Zeremonienmeister, und die kriegt er auch zum Auftakt eines Turniers, bei dem Recken der „Meute der Meuchelmörder“ den Garaus machen soll. Und das machen sie dann auch. Alle Tage wieder, bis zum Sonntag.