DJane Alegra Cole legte im Jigger & Spoon auf. Foto: Lichtgut/Michael Latz

Eigentlich war die Party auf Wolke sieben geplant, im neuen Cloud Nr. 7. Als es dort nicht klappt, ging die Sause eben im Untergrund über die Bühne: im Jigger & Spoon, der Bar, die einmal ein Tresor war. Schick gefeiert wurde derweil auch im Hotel am Schlossgarten.

Stuttgart - In der Tresorbar Jigger & Spoon, in der nach der Eröffnung vor gut zwei Monaten erstmals Silvester gefeiert wird, herrscht am Silvesterabend gute Stimmung. Die Hälfte der rund 120 Gäste, die zwei Stockwerke unter der Erde in einem ehemaligen Banktresor vom Jahr 2017 ins Jahr 2018 wechseln, hatten ursprünglich vorgehabt, den Jahreswechsel in luftiger Höhe zu verbringen: Im Cloud No. 7. Daraus wurde aber nichts, weil der Betrieb des dortigen Jaz in the City Hotels der Steigenberger Gruppe – anders als ursprünglich geplant – erst mit Beginn des neuen Jahres eröffnet wurde.

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Party-Organisatorin Sandra Vogelmann hatte für die Feier zum Jahreswechsel, nachdem die im Hochhaus-Neubau Cloud No. 7 geplante Party abgesagt werden musste, im Jigger & Spoon aber schnell einen Ersatz und nicht nur Asyl gefunden. „sondern vielmehr eine geeignete gute Alternative“. Dass es gelungen ist, in der neuen Lokation im Hospitalviertel Unterschlupf zu finden, darüber ist Sandra Vogelmann froh. „Nicht alle, die für Cloud No. 7 gebucht hatten, wollten mit uns hierhin wechseln. Aber Mit den Gästen, die sich für Jigger & Spoon entschieden haben, war die hier vom Mark Tzschoppe und seinem Team geplante Party dann auf einen Schlag voll“, sagt Vogelmann.

Aus Sicht der beiden Verantwortlichen Vogelmann und Tzschoppe ist „das Experiment“, wie es Tzschoppe bezeichnete, „auch gut gelungen“. Man habe mit dem Catering – von Austern über Roastbeef bis Hummer war eine bunte Vielfalt an Speisen aufgefahren – vorsichtig geplant. Schließlich habe die Erfahrung gefehlt, wie alles funktioniere. „Das nächste Mal können wir mehr Gäste bewirten“, so Tzschoppe, der mit Vogelmann angesichts der durchweg guten Stimmung überlegt, die nächste Silvesterparty vielleicht bereits im Juli zu feiern. „Ein solches Angebot gibt es in Stuttgart noch nicht“, so der Jigger-&-Spoon-Geschäftsführer augenzwinkernd.

Timo Hildebrand war im Tresor angekündigt

Unter den Gästen, die den Jahreswechsel im Jigger & Spoon feiern, ist mit dem ehemaligen VfB-Fußballprofi Sami Khedira auch Prominenz. „Auch Timo Hildebrand hat sich angekündigt“, verrät Party-Macherin Vogelmann. Der Ex-Profifußballer Hildebrand wollte aber erst nach dem Jahreswechsel in die Bar an der Gymnasiumstraße kommen. Altersmäßig reicht das Gästespektrum „von 20 bis 70“, so Vogelmann. „Eine gute Mischung“, wie auch die DJane Alegra Cole attestiert und sie findet: „Das Publikum ist hammer.“ Den Flügel in der Bar hat sie für den Abend kurzerhand zur Basis ihrer Turntables umfunktioniert. Und während sie für den richtigen Sound sorgt, genießen die Gäste entspannt Drinks und die Speisen vom Büffet, das in einem sonst als Nebenraum genutzten Raum aufgebaut ist – ganz nach der Devise: Klein aber fein.

„Das ist hier garantiert nicht unser letztes Silvester“, so Mark Tzschoppe, der mit dem Zuspruch in der noch jungen Bar insgesamt sehr zufrieden ist. Dass das Silvesterevent ausverkauft war, freut ihn und mache deutlich, dass in der Bar noch mehr geht, „aber wir haben hier ja sonst eher klassischen Barbetrieb“. Zufrieden ist er vor allem wegen der vielen positiven Reaktionen der Gäste, die auch in der Nacht von Sonntag auf Montag nicht ausbleiben. Statt Feuerwerk gab’s im Jigger & Spoon übrigens „Goldregen“.

Sandra Vogelmann plant übrigens die Cloud-No.-7-Party möglichst im kommenden Jahr nachzuholen. Nachdem sie mehrere Jahre keine Silvester-Events mehr in Stuttgart organisiert hatte – früher war sie unter anderem für die Bälle zum Jahreswechsel in der Liederhalle mit verantwortlich – hat sie nun wieder Spaß daran gefunden, Feiern zum Jahreswechsel auf die Beine zu stellen. „Und wenn man dann auch noch eine außergewöhnliche Lokation zur Verfügung hat, dann macht es doppelt Spaß“, so Vogelmann.

Im Hotel am Schlossgarten ging’s hoch hinaus

Wer am Silvesterabend hoch, aber nicht zu hoch hinaus wollte, um das neue Jahr zu begrüßen, hatte im Hotel Althoff am Schlossgarten dazu Gelegenheit. 30 Gästen bot das Hotel am Hauptbahnhof die Möglichkeit, zwei Stunden im Kessel und doch über den Dächern der City zu verbringen, in der Panoramasuite – inklusive Champagner.

„Das exklusive Angebot ist restlos ausverkauft“, freut sich der geschäftsführende Hoteldirektor Ulrich Schwer. Doch nicht nur mit dem besonderen Angebot, aus luftigerer Höhe als vom benachbarten Skybeach das Feuerwerk und Treiben in der Stadt zu verfolgen, lag Schwer mit seinem Team bei der Silvesterplanung richtig. Auch das in der Zirbelstube für 32 Gäste angebotene Menü war „überwiegend von Stammgästen frühzeitig ausgebucht“, so Schwer – ebenso die Menüs die im Schlossgarten-Restaurant angeboten wurden.

Ein dreigängiges Spezialmenü richtete sich dabei nicht zuletzt an Opern-Besucher, „die erst später zu uns kommen können“, so Ulrich Schwer. Ob bei Confiertem Duart Lachs, Hummer mit Blumenkohl und Trüffel oder Lamm mit Filderkraut und Kreuzkümmel – für jeden Geschmack war etwas dabei. Und die Gäste waren begeistert. Insgesamt wurden im Schlossgarten-Restaurant mehr als 100 Gäste bewirtet – und waren sehr zufrieden.

So auch ein Gast, der „durch ein Missverständnis“ im Hotel am Schlossgarten gelandet war, und dies alles andere als bereut hat. „Top, top, top“, sagte der Gast, der ursprünglich geplant hatte, einer moderierten Veranstaltung des Wirtschaftsclubs beizuwohnen. „Als wir den Fehler bemerkt hatten, war es zu spät“, so der Silvestergast des Hotels am Schlossgarten, der dem Hotelteam attestierte, „dass alles hervorragend war: wir waren sehr zufrieden, alles war sehr exzellent“. Was den wirtschaftlich beschlagenen Gast wunderte: „Ich weiß nicht, wie man so etwas zu einem so attraktiven Preis für 99 Euro anbieten kann“, denn da bleibe angesichts des Personaleinsatzes unterm Strich nur wenig für das Hotel übrig.

Auch in der Hotelbar war alles reserviert

Dass man bei einem solchen Angebot messerscharf kalkulieren muss, „denn wir haben alle unsere Mitarbeiter im Einsatz und müssen auf kein Fremdpersonal zugreifen“, weiß Ulrich Schwer nur zu gut. Das wichtigste sei aber, dass sich die Gäste wohlfühlten. Neben den Angeboten im eigenen Haus wurde vom Hotel am Schlossgarten auch noch ein größerer Catering-Auftrag erledigt.

Ulrich Schwer denkt mit seinem Team für die Zukunft auch darüber nach, seinen Gästen zum Jahreswechsel vielleicht auch die Möglichkeit zu bieten, das Tanzbein zu schwingen. „Wir wollen unser Angebot noch etwas ausweiten“, so der Hotelmanager. Der freute sich dabei nicht nur über einen gelungenen Abschluss des Jahres 2017, sondern auch über einen guten Start ins neue Jahr 2018. „Bei uns gibt es keine Pause, es geht morgen gleich wieder mit neuen Veranstaltungen weiter“, so Ulrich Schwer.

Nicht nur die Suite und die Restaurants waren übrigens gut belegt. Auch die Plätze in der Bar des Hotels waren größtenteils reserviert, so dass auch dort bis ins neue Jahr reges Leben herrschte.