Eine Ukrainerin gedenkt der Maidan-Toten am Mahnmal in Kiew. Foto: UmlandAP

Fünf Jahre nach den Schüssen auf dem Maidan und der Flucht des Präsidenten Janukowitsch aus Kiew sind viele Probleme ungelöst. Und neue kommen hinzu.

Stuttgart - Es war dieser kurze Moment der Erleichterung, mitten im Chaos. Es war der kurze Moment der Freude, dass sich all die Opfer gelohnt haben könnten. Vor fünf Jahren, am 22. Februar 2014, verließ Viktor Janukowitsch die Ukraine. Der Präsident floh, bei Nacht und Nebel – und mit junger Geliebter. Wochenlang hatten die Menschen zuvor in Kiew demonstriert, in den letzten Tagen war die Lage eskaliert: Es gab mehr als 100 Tote, nachdem die Sicherheitskräfte das Feuer auf die Demonstranten eröffnet hatten. Nun war Viktor Janukowitsch Geschichte. Die Menschen strömten in seinen Palast am Rande der Stadt, sahen mit großen Augen den unvorstellbaren Luxus. Straußengehege, Marmorfußböden, Wasserfahrzeuge. Es hätte alles gut werden können, doch nichts wurde gut.