Foto: Archiv Torsten Ströbele

Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler kann auf ein erfreuliches Jahr 2012 zurückblicken. Mit der Entwicklung des Bezirks ist er zufrieden.

Mühlhausen - Wenn man das Jahr 2012 in Mühlhausen Revue passieren lassen möchte, ist das pauschal kaum möglich. Der Bezirk setzt sich aus fünf sehr eigenständigen Stadtteilen zusammen, die für einen Rückblick alle separat beleuchtet werden sollten. Das sieht auch Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler so, der sich die Zeit nahm, um auf die wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen 2012 noch einmal einzugehen und einen Ausblick auf das Jahr 2013 wagte.

In Neugereut sei 2012 positiv verlaufen. „Wir sind dort auf einem sehr guten Weg“, sagt Löffler. Die Zeiten, in denen der Stadtteil einen eher unangenehmen Ruf hatte, seien längst vorbei. „Neugereut hat eine erfreuliche Entwicklung genommen.“ Das liege vor allem an der guten Arbeit der Institutionen vor Ort.

Auch in den Arbeitskreisen des Bund-Länder-Programms die Soziale Stadt sei es 2012 vorwärts gegangen, sagt Löffler. „Man hat das Gefühl, dass jetzt wirklich etwas konkret bewegt wird.“ Das Bürgerhaus mache planerische Fortschritte. Derzeit laufe der Architektenwettbewerb. Im Frühjahr sollen dann auch erste Projekte wie die Umgestaltung des Spielplatzes Lüglensheidestraße umgesetzt werden.

Ein weiteres Projekt im Stadtteil ist die künftige Nutzung des ökumenischen Gemeindezentrums am Flamingoweg. Kurzzeitig als Alternative für ein Bürgerhaus von der katholischen Gemeinde ins Spiel gebracht, versuchen jetzt die Verantwortlichen der evangelischen und katholischen Kirche, gemeinsam an einer besseren Ausnutzung des Gebäudes zu arbeiten. Zwei Optionen werden momentan geprüft: Entweder könnte die Mobile Jugendarbeit einziehen oder der Kindergarten Marabustraße im Gebäude unterkommen. „2013 werden Machbarkeitsstudien erstellt, die zeigen, wie realistisch diese Optionen sind“, sagt Monsignore Oliver Lahl von der katholischen Gemeinde.

In Hofen liefen momentan mehrere Projekte, sagt Löffler. Zum einen sei das die Öffnung des Hirschgrabens. Auch der Bürgerverein wünsche sich seit langem, die Burgruine vom Neckar aus besser und einfacher zugänglich zu machen. Im Frühjahr soll es so weit sein. In einem zweiten Bauabschnitt werde zudem noch eine bessere fußläufige Verbindung von der Ruine aus Richtung Neugereut entstehen.

Renaturierung des Saugrabens ist ein Thema

Zum anderen ist die Renaturierung des Saugrabens ein Thema, das die Hofener bewegt. Lange wurde nach einer Lösung gesucht, wie eine große Menge an Aushub am besten abtransportiert werden kann. „Es gab viele Möglichkeiten“, sagt Löffler. Mit dem Schiff sei es beispielsweise zu teuer gewesen. Und die rund 800 bis 900 Lastwagen-Fahrten durch Hofen zu führen, sei für die Bürger unzumutbar. „Jetzt haben wir eine Lösung gefunden. Die Abfuhr des Aushubs kann über den Oeffinger Weg und Fellbach erfolgen“, sagt Löffler. Zudem könne ein Teil des Aushubs sogar vor Ort belassen werden. So könnten die Fahrten um rund die Hälfte reduziert werden. Los gehen soll es im April oder Mai.

Das dritte schwelende Thema in Hofen sei der Kelterplatz, der dringend umgestaltet werden soll. „Wir haben jetzt eine Kooperation mit der Fachhochschule Nürtingen. Studenten werden sich im Rahmen ihrer Semester-Arbeit mit dem Platz befassen“, sagt Löffler. „Wir wollen in eine weitere Phase der Bürgerbeteiligung gehen. Dafür brauchen wir aber erst einmal Entwürfe, die auch später als Grundlage für weitere Planungen dienen können.“ Ziel sei es, dass der Gemeinderat Geld für die Planung in den Doppelhaushalt 2014/2015 einstellt.

Weihnachtsmarkt in Hofen soll 2013 wieder stattfinden

Schon früher, also 2013, soll wieder der Weihnachtsmarkt in Hofen stattfinden, nachdem der Bürgerverein ihn 2012 ausfallen lassen musste. „Es gab schon Gespräche im Rahmen der Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Hofener Vereine. Es wird nun ein Arbeitskreis gebildet, um die Organisation des Marktes auf mehrere Schultern zu verteilen“, sagt der Bezirksvorsteher.

Wie und wann es mit dem Golfplatz und der Sperrung der Hofener Straße in 2013 weiter gehe, sei dagegen noch unklar.

In Mühlhausen konnte am Heiligen Abend zum ersten Mal nach rund drei Jahren wieder ein Gottesdienst in der sanierten Veitskapelle stattfinden. Dagegen befinden sich einige andere Projekte in der Warteschleife. So steht beispielsweise die Entscheidung der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) noch an, wo künftig die Endhaltestelle der U 14 liegen wird – in Hofen oder in Mühlhausen. „Wir prüfen gerade noch einige Details. Anfang 2013 werden wir die Planungen im Ausschuss für Umwelt und Technik vorstellen“, sagt Daniel Kohler von der SSB.

In Mönchfeld konnten in den vergangenen Jahren über die Soziale Stadt schon sehr viele Dinge abgearbeitet werden, sagt Löffler. Der Stadtteil habe eine tolle Entwicklung genommen. Und auch die problematische Nahversorgung der Bürger könnte sich bald verbessern. „Aktuell gibt es Gespräche, die zu einer besseren Situation am Standort führen könnten“, sagt Löffler.

In Freiberg steht in 2013 vor allem ein Projekt im Vordergrund – zwischen der Mönchfeld- und der Balthasar-Neumann-Straße. „Der Bedarf an Wohnungen ist in diesem Stadtteil groß“, sagt Löffler. Insgesamt sollen auf einer Länge von rund 900 Metern – ausgehend vom Christoph-Ulrich-Hahn-Haus bis zur Wendeplatte der Balthasar-Neumann-Straße auf Höhe der Gebäude Nummer 95/97 – etwa 200 neue Wohnungen und eine Kindertagesstätte mit sechs Gruppen gebaut werden.