Axel Nawrath, Chef der L-Bank, will dass sein Institut beim Thema Innovation die Nischen besetzt. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Die Fördersumme der L-Bank hat trotz rückläufiger Wohnbauförderung im vergangenen Jahr zugelegt. Dazu tragen auch neue Konzepte bei der Start-up- und Innovationsförderung bei.

Stuttgart - Von der Förderbank zur Innovationsförderbank – so lassen sich die Trends in der aktuellen Bilanz des Landesinstituts L-Bank zusammenfassen. „Wir haben einen Rückgang, wo wir mit dem Niedrigzins konkurrieren“, sagte L-Bank-Chef Axel Nawrath über das traditionelle Feld der Wohnungsbauförderung, als er die Bilanz für 2016 vorstellte: „Wir haben hingegen ein Wachstum beim Thema Innovationen und Ressourceneffizienz.“ So sei beispielsweise entgegen des immerhin um dreizehn Prozent rückläufigen Bundestrends die Gründerfinanzierung in Baden-Württemberg auf hohem Niveau stabil geblieben. Insgesamt stieg das Fördervolumen 2016 auf 12,7 Milliarden Euro gegenüber 10,6 Milliarden im Vorjahr.

Einen deutlichen Zuwachs gab es beispielsweise beim Punkt Risikokapital, wo die L-Bank mit 40 Millionen Euro Eigenkapitalfinanzierung das Volumen gegenüber 2015 verdoppelt hat. Nawrath nannte als Paradebeispiel das Tübinger Biotechnologieunternehmen Curevac, wo die Bank im vergangenen Jahr mit einem zweistelligen Millionenbetrag eingestiegen ist.

Neuer Risikokapitalfonds

In diesem Bereich gibt es auch neue Konzepte. So ist die L-Bank an einem neuen Risikokapitalfonds des Landes beteiligt, der ein Gesamtvolumen von 50 Millionen Euro erreichen soll, und bei dem die Landesregierung fünf Millionen Euro Startkapital zuschießt. 25 Millionen seien eingesammelt, sagte Nawrath. Deutlich kleiner ist ein neuer Topf für Mikrokreditfinanzierungen dimensioniert, bei der Finanzierungen über das so genannte Crowdfunding mit einem L-Bank Förderkredit von bis zu 10 000 Euro kombiniert wird.

Beim traditionellen Geschäft der Wohnraumförderung gab es im vergangenen Jahren einen Rückgang um zehn Prozent auf zwei Milliarden Euro. Dank der von der Landesregierung zum 1. April beschlossenen, neuen, wieder attraktiveren Rahmenbedingungen sei man sich aber sicher, diesen Einbruch 2017 wieder wett zu machen. Viele potenzielle Antragsteller hätten erst einmal die politisch diskutierten, besseren Rahmenbedingungen abgewartet, sagte Nawrath. Das politische Ziel einer stärkeren Förderung des Mietwohnungsbaus habe man erfüllt. Hier stieg das Fördervolumen im Jahr 2016 um fast vier Prozent auf 653,4 Millionen Euro.