Jutta Reinhardt (links) und Gisela Abt haben die Jahresausstellung gemeinsam konzipiert. Im Hintergrund sind Arbeiten von Ralph Trepl zu sehen. Foto: Sabine Schwieder

Am Samstag, 13. Januar, wird die Jahresausstellung des Kunstkreises Möhringen im Bürgerhaus eröffnet. Es spielt der junge Pianist Christian Märkle. Die Werke sind bis zum 26. März zu sehen.

Möhringen - Ohne das Bürgerhaus, davon sind etliche Mitglieder des Kunstkreises Möhringen überzeugt, gäbe es die Gruppe nicht mehr, die vor 34 Jahren ins Leben gerufen wurde. Seit 2008 treffen sich die Künstler hier jeden Montagnachmittag zum Arbeiten. Zum zehnjährigen Bestehen des Bürgerhauses zeigen sie mit ihrer Jahresausstellung 2018 „Überraschendes aus dem Werkraum“. Die Gemeinschaftsausstellung wird heute, Samstag, 13. Januar, um 18 Uhr eröffnet.

Auch drei über 90-Jährige stellen aus

Mit Willi Trepl, Jutta Pallosch und Jochen Freitag sind drei über 90-Jährige dabei. „Wir sind zum größten Teil weiß- und grauhaarig, unsere jüngsten Mitglieder sind Jahrgang 1965. Aber unseren Bildern sieht man das nicht an“, findet Jutta Reinhardt, die Sprecherin des Kunstkreises. Sie hat im vergangenen Jahr diese Aufgabe von Gisela Abt übernommen, die weiterhin als Kuratorin für die vierteljährlichen Ausstellungen fungiert. Unter den 24 ausgestellten Künstlern sind auch solche, die montags nicht mitmalen, dem Kunstkreis jedoch seit Jahren verbunden sind.

Es gibt zwei Neuzugänge zu vermelden: Isolde Kessler und Ursula Denkinger. Letztere hat unter dem Titel „Rot-Grün“ drei Acrylbilder beigesteuert, bei denen sie Naives und Pop-Art kombiniert. Während im Werkraum eher kleinformatige Arbeiten zu sehen sind, bietet das Foyer im Erdgeschoss viel Platz für Großes und Farbenfrohes. Neben Ralph Trepls bunten Acryl-Kompositionen zeigen Christine Palosch und Wilfried Zehle, was im Laufe des vergangenen Jahres entstanden ist. Besonders anrührend wirkt dabei Zehles „Der neue Mahagonysteg“, eine Erinnerung an die Zeit der Impressionisten, die er aus in Streifen geschnittenen alten Gemälden zusammengesetzt hat.

Beeindruckende Radierungen und winterliche Motive

Der kleinere der beiden Sitzungssäle ist Grafiken und Aquarellen gewidmet. Hier hat Monika Pfrommer aus Sonnenberg beeindruckende Radierungen beigesteuert. Sie zeigen kleine, schlichte Motive wie einen Schlehenzweig, eine Winterlandschaft mit Zaun oder eine Libelle. Sie wirken durch ihre Unaufgeregtheit magnetisch auf die Besucher. Ihr Schwarz-Weiß steht im Kontrast zu Karin Rügers Darstellungen von Blumen und einer fröhlichen Wiese, auf der roter Mohn dominiert.

Herbstliche und winterliche Motive gibt es des Öfteren in dieser Ausstellung. Das beginnt mit Waltraud Märkles Schneelandschaft im Foyer des zweiten Stocks und setzt sich im großen Sitzungssaal mit den Brauntönen von Willi Trepls Impressionen fort. Einzig Pauline Monn hat sich alle vier Jahreszeiten vorgenommen und nach Kalenderbildern neu gestaltet.

Der 15-jährige Pianist Christian Märkle spielt zur Vernissage

Nicht alles ist gegenständlich: Jutta Reinhardt hat fröhliche Quadrate und Linien zu farbigen „Schichtungen“ zusammengesetzt. Helga Hodum hat feine Tuschestriche auf grobem Papier minimalistisch zu Spinnennetzen zusammengefügt. Auch Arnold Sienerth, der im vergangenen Jahr noch durch einen feuerspeienden Vulkan auffiel, hat sich der Abstraktion zugewandt: „Die Stufen des Menschen“ sind sieben Bildtafeln zu den Lebensstationen.

Die Jahresausstellung 2018 des Kunstkreises Möhrigen wird heute, Samstag, 13. Januar, um 18 Uhr im Bürgerhaus, Filderbahnplatz 32, eröffnet. Die Vernissage ist mit einem Auftritt des Pianisten Christian Märkle verbunden. Der in Mexiko aufgewachsene 15-Jährige ist im vergangenen Jahr zu seinen Großeltern nach Möhringen gezogen, um seine musikalische Ausbildung am Eberhard-Ludwigs-Gymnasium fortzusetzen. Die Ausstellung ist bis zum 26. März montags von 14.30 bis 18 Uhr sowie nach Vereinbarung (Telefon 07 11/71 72 48) zu sehen.