Ullrich Heller, der Schulleiter der Jahnschule in Harthausen, am maroden Bolzplatz auf dem Schulgelände. Foto: /Caroline Holowiecki

Der Bolzplatz auf dem Gelände der Jahnschule in Harthausen ist in einem lausigen Zustand. Nun soll die Sportfläche endlich hergerichtet werden – für alle Bürger.

Harthausen - Zwischen den Asphaltbahnen haben sich breite Fugen gebildet. Büschelweise dringt aus den Ritzen das Gras. Grünes Leben erobert die graue Wüste zurück, könnte man fast schon philosophisch sagen. Doch zu mehr als einem Sinnbild taugt das Ganze nicht. Auf diesem Bolzplatz zu kicken, das macht wohl keinen Spaß. Das marode Spielfeld ist Teil des Schulhofs der Jahnschule in Harthausen. Auch Ullrich Heller, der Rektor der gut 260 Schüler zählenden Grund- und Werkrealschule, ist mit dem Zustand alles andere als zufrieden. „Lausig“ nennt er ihn, und das ist keinesfalls übertrieben. Die Stadtverwaltung Filderstadt stuft den Platz als nicht mehr verkehrssicher ein.

Das soll sich bald ändern. Der Technische Ausschuss des Gemeinderats hat jüngst einstimmig dafür plädiert, den Schulhofbereich zu sanieren und umzugestalten. Auf dem jetzigen Hartplatz soll zum Neuffener Weg hin ein neues Mini-Spielfeld entstehen. Die restlichen Asphaltflächen sollen rausgerissen werden, um den Boden zu entsiegeln und wieder in Rasen zu verwandeln. Die Verwaltung rechnet mit Investitionskosten von knapp 270 000 Euro sowie mit jährlichen Pflegekosten von 2300 Euro.

Die Schule hatte jahrelang kein einziges Spielgerät

In den Augen der Stadt lohnt sich das, denn das neue Spielfeld soll künftig nicht nur Schülern zur Verfügung stehen. Nach Unterrichtsende soll jedermann dort kicken oder Basketball spielen dürfen. Im Rathaus spricht man von einer „Lösung mit Synergieeffekt“, denn der Bedarf ist da. Durch die geplante Bebauung des alten Sportplatzes mit dem Wohnquartier Jahnstraße wird eine wichtige Sport- und Bewegungsfläche entfallen, und dann gibt’s nicht mehr viel.

„Der einzige Bolzplatz in Harthausen liegt südlich des Schulareals und befindet sich im Eigentum der katholischen Kirche“, heißt es in der Vorlage der Stadtverwaltung an den Technischen Ausschuss. Das Gelände sei allerdings etwas abschüssig; suboptimal zum Ballspielen. Jugendliche hätten bereits gefordert, den Platz einzuebnen. Auch Ullrich Heller findet, dass den Jungen in Harthausen zu wenig geboten wird. „Ich wüsste nicht, wo die sich treffen können.“ Hinzu kommt: Die Schule hat beim Bau des Kinderhauses Jahnareal – es wurde 2014 eröffnet – einen großen Teil ihrer Schulhoffläche und der Spielmöglichkeiten eingebüßt. Eine richtige Kompensation gab es dafür nicht. Ullrich Heller erinnert sich an ein parkähnliches Gelände mit großen Bäumen, dass den Schülern einst zur Verfügung stand. Es musste für die Kinderhaus-Neubauten weichen. „Wir hatten jahrelang nicht ein Spielgerät“, sagt er. Die Kletter- und Balancierlandschaft neben dem kaputten Spielfeld hat sich die Jahnschule 2015 selbst angeschafft und über den Förderverein, den Schuletat und Sponsoren finanziert. 2020 wurden von der Stadt eine Korbschaukel und ein Bodentrampolin eingebaut.

Vandalismus hat seit Corona zugenommen

Dass sich nun auf dem Bolzplatz endlich etwas tun soll, kommt bei Ullrich Heller und der Schulgemeinschaft gut an. „Das ist eine deutliche Aufwertung. Wir freuen uns sehr, dass das kommt“, sagt er. Auch dass das Gelände für andere Bürger geöffnet werden soll, findet er gut. Allerdings verbindet er damit einen Wunsch: „Was ich gern hätte, ist eine Videoüberwachung.“ Auf dem Schulgelände gebe es immer wieder Fälle von Vandalismus – zurückgelassener Müll, Scherben, herausgerissene Mülleimer. Seit Beginn der Pandemie häuften sich die Vorfälle.