Brigitte Bardot will das Leben von 3000 Füchsen retten. Dafür will die militante Tierschützerin auch vor Gericht ziehen. Foto: dpa/Alfred

Im französischen Département Oise sollen 3000 der Räuber gejagt werden, doch die ehemalige Schauspielerin will das verhindern.

Paris -

 

Brigitte Bardot ist empört. Die ehemalige Diva des französischen Films und inzwischen radikale Tierschützerin will nach eigenen Worten ein „Massaker“ verhindern. 3000 Füchse sollen im französischen Département Oise in den nächsten Monaten abgeschossen werden. In einem offenen Brief prangerte Brigitte Bardot am Mittwoch das „dumme Dekret“ an und will dafür sogar vor Gericht ziehen. „Diese Tiere sind ein Reichtum für die Artenvielfalt“, schreibt Brigitte Bardot an Corinne Orzechowski, die Präfektin der Region. Sie vertraue darauf, dass dem Druck der Jäger nicht nachgegeben werde.

Die Jäger wehren sich gegen die Vorwürfe

Begonnen hatte der Streit um die Fuchsjagd bereits im Frühjahr. Damals wurde bekannt, dass die Zahl der Tiere dezimiert werden sollte. Doch französische Tierschützer machten die Sache publik, drohten mit Protesten und das Dekret wurde angesichts der öffentlichen Aufmerksamkeit von der Verwaltung kurzerhand zurückgezogen. Nun folgt also der zweite Anlauf, die Jagd auf die Füchse im Département Oise zu eröffnen.

Allerdings melden sich nun auch die Waidmänner mit Vehemenz zu Wort und sehen sich zu Unrecht an den Pranger gestellt. Guy Harlé d’Ophove, der Präsident des Verbandes der Jäger der Oise, räumt ein, dass natürlich kein Tier im Wald wirklich schädlich sei. Aber ab einer bestimmten Anzahl werde es problematisch. „Der Fuchs hat keine natürlichen Feinde und vermehrt sich schnell“, erklärt Guy Harlé d’Ophove. Es gehe nicht darum, die Füchse auszurotten. Er sei sogar nützlich, da der Räuber kranke Tiere und Aas fresse. Aber in der Natur müsse ein Gleichgewicht zwischen den Arten herrschen, und dafür sorge in diesem Fall der Mensch. Ziel sei es, den Fuchsbestand zu begrenzen, der wegen der abgesagten Jagden während des Corona-Lockdowns angewachsen sei.

Eine Petition im Internet soll die Jagd stoppen

Brigitte Bardot und ihre Mitstreiter halten das allerdings für ein vorgeschobenes Argument. Denn für die Jäger seien die Füchse eine unliebsame Konkurrenz. Die Räuber hätten vor allem Kleinwild wie etwa Hasen oder Rebhühner zur Beute, das aber sind auch die bevorzugten Ziele der zahlreichen Freizeitjäger in Frankreich. Inzwischen hat Brigitte Bardot eine Petition im Internet ins Leben gerufen. Innerhalb weniger Stunden haben über 44 000 Menschen den Aufruf „Nein zum Abschlachten der Füchse in der Oise“ unterschrieben.