Silvio Berlusconi muss sich einer Herzoperation unterziehen. Foto: AP

Dem Medienzar und ehemaligen Regierungschef wird eine neue Aortenklappe eingesetzt. Die Ärzte raten ihm von weiteren politischen Führungstätigkeiten ab. Ob er sich daran hält, ist fraglich.

Rom - Silvio Berlusconi (79) muss sich einer größeren Operation am offenen Herzen unterziehen. Nachdem er – den Worten seines Leibarzts zufolge – wegen Herzinsuffizienz in der Nacht zum vergangenen Sonntag „beinahe gestorben“ wäre, wollen ihm Ärzte in der kommenden Woche eine neue Aortenklappe einsetzen. Nach vier Wochen Genesung und Rehabilitation werde der frühere italienischen Regierungschef dann „von größerer Vitalität sein als bisher“, teilte Doktor Alberto Zangrilla am Donnerstag in Mailand mit: „Ich rate ihm zwar von einer weiteren politischen Führungstätigkeit ab, aber Berlusconi ist frei zu tun, was er will.“

In der Mailänder Klinik San Raffaele, wo Berlusconi am vergangenen Sonntag „zu medizinischen Abklärungen“ eingeliefert worden war, hatten ihn dieser Tage die meisten seiner Familienmitglieder besucht. Zuletzt hatte er mit seinem Privat-Anwalt Niccolò Ghedini und seinem engsten Mitarbeiter seit Jahrzehnten, Gianni Letta, am Donnerstag ein vierstündiges Gespräch geführt – was trotz aller gegenteiligen Äußerungen seiner Angehörigen als ernstes Zeichen gedeutet worden war.