Teamviewer-Chef Oliver Steil ist auf der Suche nach weiteren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Foto: imago /Horst Rudel

Der Umsatz des Göppinger IT-Unternehmens soll dieses Jahr weiter steigen. Der Start in das neue Jahr war jedenfalls schon einmal gut.

Der Göppinger Softwareanbieter Teamviewer will neue Mitarbeiter einstellen. Weltweit habe man 200 Stellen ausgeschrieben, sagte eine Sprecherin des Unternehmens, das sich auf Software zur Steuerung und Wartung von Geräten spezialisiert hat. Teilweise seien dies aber keine zusätzlichen Arbeitsplätze, da man auch ausscheidende Beschäftigte ersetzen müsse. Es gebe aber weder Stellenstreichungen noch einen Einstellungsstopp. Damit unterscheidet sich Teamviewer deutlich von anderen Tech-Firmen. Weltweit nämlich werden derzeit eher Arbeitsplätze gestrichen. Das gilt für Amazon ebenso wie für Facebook, den Google-Mutterkonzern Alphabet oder Hewlett-Packard.

Im laufenden Jahr will Teamviewer seinen Umsatz von 566 Millionen Euro auf 620 bis 640 Millionen Euro steigern. Das Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) im vergangenen Jahr war bei 230 Millionen Euro gelegen. Zu der angestrebten Umsatzsteigerung solle auch ein modernerer Auftritt im Internet beitragen. Die Kunden könnten damit noch besser beraten werden, hatte der Vorstandsvorsitzende Oliver Steil kürzlich in einer virtuellen Gesprächsrunde erklärt.

In das laufende Jahr ist das Unternehmen gut gestartet. Im ersten Quartal stieg der Umsatz gegenüber den ersten drei Monaten 2022 um 13 Prozent auf 151,3 Millionen Euro. Das Ebitda legte um 18 Prozent auf 64,1 Millionen Euro zu. Im vergangenen Jahr war ein Ebitda von 230 Millionen Euro erreicht worden.

Ausstieg aus Sponsorenvertrag angestrebt

Wie die Sprecherin weiter erklärte, wurde mit Manchester United bereits im Herbst 2022 eine Vereinbarung getroffen, nach der der Fußballverein sich einen neuen Hauptsponsor suchen kann. Sobald dieser gefunden sei, werde Teamviewer seine Sponsoringaktivitäten bei dem Verein reduzieren. Nach früheren Medienberichten hatte der im März 2021 abgeschlossene Sponsorvertrag das Unternehmen jedes Jahr gut 50 Millionen Euro gekostet. Das hatte auch Anleger geschockt und die Aktie des im M-Dax notierten Unternehmens unter Druck gesetzt.

Mehr als die Hälfte der Stellen in Deutschland

Zu den Kunden des Göppinger Unternehmens gehören nach den Angaben des Softwareherstellers mehr als 600 000 kleinere und mittlere Firmen quer durch alle Branchen. Diesen wird Software geliefert, aber auch Unterstützung bei Problemen wie etwa der Fernwartung von Maschinen angeboten. Zudem nutzen mach den Angaben der Göppinger „hunderte Millionen Privatpersonen“ die Software. Diese müssen für das Angebot nach den Worten von Steil nichts bezahlen.

Teamviewer beschäftigt weltweit 1400 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, davon 600 am Stammsitz in Göppingen und weitere in Stuttgart und Karlsruhe. In Deutschland sind 835 Beschäftigte für das Unternehmen tätig.