Nach dem Anschlag legten Passanten Blumen am Ort des Verbrechens nieder. Foto: dpa

Drei Syrer sind zwei Jahre nach dem Anschlag auf Touristen in Istanbul verurteilt worden. Sie sollen den Anschlag, bei dem zwölf Deutsche ums Leben kamen, vorbereitet haben.

Istanbul - Mehr als zwei Jahre nach einem Selbstmordanschlag auf Deutsche in Istanbul hat ein türkisches Gericht drei Syrer zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Gericht sah es am Mittwoch als erwiesen an, dass sie bei der Vorbereitung des Anschlags geholfen hatten. Sie wurden unter anderem wegen Beihilfe zur Tötung von zwölf Personen schuldig gesprochen, wie aus den Gerichtsunterlagen hervorging.

Bei dem Anschlag am 12. Januar 2016 im Istanbuler Altstadtviertel Sultanahmet waren zwölf Deutsche getötet und 16 weitere Menschen verletzt worden.

Ein Iraker erhielt demnach unter anderem wegen Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) eine mehrjährige Haftstrafe, wurde aber zunächst wegen der langen Dauer der Untersuchungshaft entlassen. Mehrere Beschuldigte wurden freigesprochen.

Überraschender Wechsel der Richter

Der Prozess hatte im Juli 2016 begonnen. Schon an vergangenen Verhandlungstagen war ein Abschluss des Verfahrens erwartet worden. Dazu kam es nicht, unter anderem wegen Krankheitsfällen und eines überraschenden Wechsels der Richter und Beisitzer.

Die Behörden identifizierten den Attentäter als den 1988 in Saudi-Arabien geborenen Syrer Nabil Fadli. Laut Gerichtsunterlagen war Fadli IS-Anhänger und ließ sich rund einen Monat vor dem Attentat von Syrien in die Türkei schmuggeln. Der IS hatte sich nicht zu der Tat bekannt.