Menschen sprechen in der großen Faisal-Moschee in Islamabad Pakistan das Trauergebet für den getöteten politischen Auslandschef der Hamas, Ismail Hanija. Foto: dpa/W.K. Yousafzai

Erst eine offizielle Trauerfeier in Teheran, nun die Beisetzung in Katar: Tausende Menschen trauern um den getöteten Hamas-Auslandschef Ismail Hanija und verfolgen seine Beerdigung.

Tausende Menschen haben sich nach Angaben des staatlichen Fernsehens in Katar in der Hauptstadt Doha versammelt, um die Trauerfeier zur Beerdigung des getöteten Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija zu verfolgen. Die Zeremonie begann mit einem Gebet in der Imam-Abdul-Wahhab-Moschee, der Staatsmoschee von Katar. 

Hanijas Leichnam solle dann nach Angaben der Hamas auf einem Friedhof in der Stadt Lusail nördlich von Doha bestattet werden. Das katarische Staatsfernsehen berichtete von höchsten Sicherheitsvorkehrungen rund um die Zeremonie. Die tatsächliche Beerdigung findet demnach im engeren Familienkreis statt. In den Moscheen des Westjordanlands und in Ost-Jerusalem wurde in den Gebeten Hanijas und der Toten im Gazastreifen gedacht. Auch in der Türkei wurde landesweit in Moscheen für Hanija gebetet, wie der türkische Staatssender TRT berichtete.

Hanija lebte in Katar im Exil

Hanija lebte mit Teilen seiner Familie seit Jahren im Exil in dem Golfemirat Katar. Er war in der Nacht zum Mittwoch in einem Gästehaus der iranischen Regierung in Teheran getötet worden. Hanija war zur Amtseinführung des neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian in die iranische Hauptstadt gekommen. Der Iran und die Hamas machen Israel für den Anschlag verantwortlich und drohen mit Vergeltung. Israel äußerte sich bislang nicht zur gezielten Tötung des Hamas-Führers. Bereits am Donnerstag nahmen Tausende Menschen in der iranischen Hauptstadt Teheran an einer staatlich organisierten Trauerzeremonie teil.

Der Hamas-Anführer war über Jahrzehnte Teil der islamistischen Terrororganisation. Im laufenden Krieg mit Israel im Gazastreifen war er eine Schlüsselfigur für internationale Vermittler bei dem Versuch, eine Waffenruhe und den Austausch von Geiseln gegen Gefangene auszuhandeln.