Ditib betonte am Dienstag, dass Antisemitismus und Christenfeindlichkeit „absolut inakzeptabel“ seien. (Symbolbild) Foto: dpa

Nachdem mehrere Medien über Hetze gegen Juden und Christen in einigen Ditib-Gemeinden berichtet hatten, hat der Verband am Dienstag angekündigt, Untersuchungen und Konsequenzen einzuleiten.

Köln - Der türkisch-islamische Dachverband Ditib hat eine Überprüfung diffamierender Äußerungen über Juden und Christen in Facebook-Postings angekündigt. Der Ditib-Vorstandsvorsitzende Nevzat Yasar Asikoglu erklärte am Dienstag in Köln, obwohl „diese hetzerischen Umtriebe“ nicht in Kenntnis oder in Anlehnung an die Ditib-Landesverbände oder den Ditib-Bundesverband erstellt worden seien, „werden entsprechende Untersuchungen stattfinden und Konsequenzen folgen“.

Zuvor hatten Medien berichtet, in einigen Ditib-Gemeinden werde gegen Juden und mitunter auch gegen Christen gehetzt. Asikoglu betonte, der Ditib-Dachverband mache sich „seit jeher stark gegen jede Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, insbesondere gegen Rassismus, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit“. Antisemitismus und Christenfeindlichkeit seien „absolut inakzeptabel“. Ditib sieht sich in Deutschland massiver Kritik ausgesetzt. Dabei ging es bisher aber vor allem um den Vorwurf der Beeinflussung durch die türkische Regierung. Der mit mehr als 900 Moscheegemeinden und rund 800.000 Mitgliedern größte islamische Dachverband in Deutschland ist eng mit der türkischen Religionsbehörde Diyanet verwoben, die der Regierung in Ankara untersteht.

Ditib hatte kürzlich eingeräumt, dass einige seiner Imame Informationen über Anhänger des in der Türkei als Staatsfeind gesuchten Predigers Fethullah Gülen nach Ankara geschickt hatten. Der Verband sprach dabei allerdings von einem Versehen. Wegen der Spionagevorwürfe ermittelt inzwischen auch die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe.