Das Zuckerfest (21. bis 23. April 2023) beendet den Fastenmonat Ramadan. Foto: dpa/Arshad Arbab

Das Zucker- und Opferfest sind die höchsten Feiertage für Muslime. Wir erklären, was Bayram bedeutet und wann es in diesem Jahr gefeiert wird.

Für Muslime in aller Welt endet der Fastenmonat Ramadan mit dem Fest des Fastenbrechens – auf Türkisch Ramazan Bayrami und auf Arabisch Eid al-Fitr oder Id al-Fitr genannt.

Für das Fastenbrechen hat sich das Wort Zuckerfest (türkisch: Şeker Bayrami) etabliert, weil Kinder anlässlich dieses Festtages Süßigkeiten geschenkt bekommen.

Bayram – Zuckerfest und Opferfest

Bayram ist die türkische Bezeichnung für Feiertage. Es meint sowohl die religiösen Feiertage Ramazan Bayrami (Zuckerfest) und Kurban Bayrami (Opferfest) als auch die staatlichen Feiertage.

Das Zuckerfest wird immer am Ende des Ramadan gefeiert. Die Festivitäten werden auch Ramadan-Fest genannt und dauern je nach Land und Region zwei bis drei Tage. Das Zuckerfest Ramazan Bayrami wird in diesem Jahr vom 21. bis 23. April gefeiert.

70 Tage nach dem Zuckerfest findet das höchste Fest der Feiertage im Islam statt – das Islamische Opferfest Kurban Bayrami. 2023 wird es vom 29. Juni bis 2. Juli begangen.

Mondkalender und Zuckerfest

Da der Termin des Ramadan nach dem Mondkalender berechnet wird, verschiebt sich der Zeitraum des Fastenmonats und somit auch das Datum des Zucker- und Opferfestes von Jahr zu Jahr.

Mit dem Fastenbrechen feiern gläubige Muslime, dass sie die Fastenzeit und die damit verbundenen Entbehrungen bewältigt haben. Mit dem Zuckerfest ist der Ramadan offiziell beendet und die Regeln bezüglich der Essenszeiten sind aufgehoben. Muslime dürfen dann also auch wieder bei Tageslicht essen.

Außerdem stellt das Zuckerfest für die Gläubigen einen Anlass dar, Allah um die Anerkennung ihrer Gebete und Mühen während des Ramadans und um die Vergebung möglicher Fehler zu bitten.

In vielen Ländern mit überwiegend muslimischer Bevölkerung sind die Tage des Zuckerfestes schul- und arbeitsfrei. In Deutschland unterscheiden sich die diesbezüglichen Regelungen je nach Bundesland und teilweise auch nach Unternehmen.

Opferfest

Das zweite wichtige Fest ist das Opferfest. Im Islam wird es jedes Jahr zum Gedenken an den Propheten Ibrahim gefeiert. Das Eid-ul-Adha (arabisch) und dauert drei Tage.

Muslime feiern das Opferfest ungefähr 70 Tage nach dem Zuckerfest. Üblicherweise wird zur Feier dieses Festes ein Tier geopfert und das Fleisch an Bedürftige verteilt. 2022 beginnt das Opferfest am Montagabend, 9. Juli und endet am 11. Juli.

Ramadan

Der Ramadan (arabisch: heißer Monat) ist der muslimische Fastenmonat, der neunte Monat des islamischen Mondkalenders. Er dauert 29 bis 30 Tage. Ramadan beginnt, wenn nach Ende des islamischen Monats Schaban, der nach dem Monat Radschab einsetzt, die Mondsichel wieder sichtbar wird. Aus diesem Grund wird der Beginn der Fastenzeit auch als „Geburt des neuen Mondes“ bezeichnet.

In diesem Jahr hat der Ramadan am Mittwochabend, 22. März, begonnen und endet am Freitagabend, 21. April.

Mondkalender

Der Islam richtet sich nach dem Mondkalender und nicht nach der Sonne und dem Gregorianischen Kalender. Daher hat das islamische Festjahr 354 statt 365 Tage. Die Konsequenz: Der Ramadan verschiebt sich um zehn oder elf Tage pro Jahr nach vorn und durchläuft so allmählich alle Jahreszeiten.

Im Ramadan wurde der Koran von Allah an Mohammed offenbart. Seinen Anfang markiert der Aufgang der neuen Mondsichel. Das Datum wird häufig als „Geburt des neuen Mondes“ bezeichnet.

Saum

Das Fasten im Ramadan ist eine der fünf Lebensregeln und wird Saum genannt. In diesem Jahr hat der Ramadan am Samstagabend, 2 April, begonnen und geht am Sonntagabend, 1. Mai, zu Ende. Alle Muslime, die in vollem Besitz ihrer Geisteskräfte, volljährig und körperlich dazu imstande sind, müssen fasten.

In der Zeit von Sonnenaufgang bis -untergang dürfen sie nicht essen, nicht trinken, nicht rauchen, sollen sich in Gebeten auf ihren Glauben besinnen und sich von ihren Sünden reinigen.

Islam

Der Islam ist neben dem Christentum und Judentum die jüngste der drei monotheistischen Religionen. Wie Juden und Christen glauben auch Muslime an den einen Gott. Mit rund 1,6 Milliarden Anhängern ist er nach dem Christentum (knapp 2,3 Milliarden Anhänger) die zweitgrößte der Weltreligionen.

Seinen Ursprung hat der Islam – das Wort bedeutet völlige Hingabe an Gott – in den Offenbarungen, die der 570 n. Chr. in Mekka geborene und 632 in Medina gestorbene Mohammed von Gott empfangen hat. Die Glaubenslehren sind festgehalten in 114 Suren im Koran, dem heiligen Buch des Islam.

Die Einzigkeit Gottes und die Hingabe an seinen Willen sind der zentrale Inhalt des Islam, der auf fünf Säulen ruht: dem Glaubensbekenntnis (Schahada), das fünfmal täglich zu vollziehende Gebet (Salat), der Abgabe an die Armen (Zakat), dem Fasten im heiligen Monat Ramadan (Saum) und der Pilgerfahrt nach Mekka (Hadsch).

Info: Islamischer Kalender

Islamischer Kalender
Auch in den islamischen Ländern wird das Jahr nach dem gregorianischen, dem weltweit meistgenutzten Kalender berechnet. Der islamische Kalender, der ein reiner Mondkalender ist, wird nur noch für religiöse Zwecke benutzt. Mit seiner Hilfe bestimmen Muslime die Daten religiöser Festzeiten wie Ramadan.

Mond
Im Ramadan wurde der Koran von Allah an Mohammed offenbart. Seinen Anfang markiert der Aufgang der neuen Mondsichel. Das Datum wird häufig als „Geburt des neuen Mondes“ bezeichnet.

Kalenderjahr
Die Kalenderjahre bestehen also aus zwölf Mondmonaten zu 29 oder 30 Tagen. Sie sind durchschnittlich 354,3 Tage lang – also circa elf Tage kürzer als die etwa 365,25 Tage umfassenden Sonnenjahre der christlichen Zeitrechnung. Die Konsequenz: Der Ramadan verschiebt sich um zehn oder elf Tage pro Jahr nach vorn und durchläuft so allmählich alle Jahreszeiten.

Zeitrechnung
Die islamische Zeitrechnung beginnt mit der Flucht des Propheten Mohammed von Mekka nach Medina (Hidschra) – 622 nach dem gregorianischen Kalender. Der muslimische Fastenmonat Ramadan und die übrigen elf Mondmonate in vielen islamischen Ländern an dem Tag, an dessen Abend erstmals nach Neumond die Mondsichel von einer religiösen Autoritätsperson beobachtet wird.