Iris Berben als graue Maus? Im ZDF-Mehrteiler "Die Protokollantin" zeigt sich die Schauspielerin ungewohnt farblos. Ihre grauen Haare findet der TV-Star aber alles andere als schlimm.

Wer Iris Berben (68) am Samstagabend in der neuen Serie "Die Protokollantin" im ZDF gesehen hat, der musste schon zweimal hinschauen. Die glamouröse Schauspielerin verwandelte sich für ihre Rolle der unscheinbaren Freya Becker in eine graue Maus. Fast ungeschminkt und mit dicken grauen Strähnen zeigt sich die Schauspielerin so unscheinbar wie selten. Über ihre Verwandlung spricht sie im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news und überrascht mit einem Geständnis.

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Fiel es Ihnen schwer, sich als graue Maus vor der Kamera zu präsentieren?

Iris Berben: Nein, überhaupt nicht. So habe ich mich ja auch schon in anderen Filmen gezeigt. In "Es kommt der Tag" zum Beispiel war meine Figur auch sehr reduziert. Oder denken Sie nur an meine Zeit bei "Sketchup". Da war ich ja nicht unbedingt die Schönheitskönigin. Ich habe keine Probleme damit, ganz im Gegenteil.

Haben Sie schon mal mit dem Gedanken gespielt, die Haare nicht mehr zu färben und wie Birgit Schrowange komplett grau zu tragen?

Berben: Wenn ich privat wäre ohne diesen Beruf, hätte ich das längst gemacht. Aber grauhaarig ist man in Rollen einfach festgelegt. Das Verrückte ist, ich renne alle zwei Wochen zum Friseur, um meine grauen Haare dunkel zu färben, spiele aber ständig Rollen, in denen ich eine graue Perücke trage. Solange man das so einfach ändern kann, ist es kein Problem.

Sie landen bei Schönheitsumfragen stets auf den vorderen Plätzen. Im letzten Jahr wurden sie zur schönsten Schauspielerin der Generation 50plus gewählt. Wie sehr freuen Sie sich über solche Platzierungen?

Berben: Das freut einen mit Sicherheit, vor allem wenn man längst weit über 60 ist. Ich denke manchmal, ist das jetzt ein Selbstläufer oder meinen sie das wirklich ernst? Natürlich bin ich auch eitel. Aber viel wichtiger ist doch, welche Freiheiten Frau heutzutage hat. Keiner muss sich mehr einem Diktat beugen. Ob geschminkt oder ungeschminkt, jeder kann so auftreten, wie er möchte.

Spielen Sie manchmal mit dem Gedanken, Ihren Beruf an den Nagel zu hängen und den wohlverdienten Ruhestand zu genießen?

Berben: Ich bin ja seit drei Jahren in Rente. Aber ich will sie noch nicht leben. Es gibt immer wieder Neues zu entdecken. Auch "Die Protokollantin" war komplettes Neuland für mich. Natürlich bin ich in einer glücklichen und sehr privilegierten Situation, dass ich mir die Rollen, die ich gerne spielen möchte, aussuchen kann. Ich finde, da kann man nur sehr dankbar sein, wenn man solche Möglichkeiten hat.

Das ZDF zeigt "Die Protokollantin" immer samstags um 21:45 Uhr.