Ion Tiriac gilt als der reichste Mann Rumäniens. Weltberühmt wurde der Mann mit dem markanten Bart einst als knallharter Manager des Tennisstars Boris Becker.
Stuttgart - Stuttgart 1989: Ion Tiriac zieht die Mundwinkel noch etwas weiter herunter, seine Augen sind Schlitze, schließlich legt er bei der Pressekonferenz los: „Ich bin 50 Jahre alt“, knurrt er in Richtung der Journalisten, „ich habe keine Zeit zum Warten. Was zum Teufel muss ich tun, damit Sie mein Turnier endlich ernst nehmen?“ Sein Turnier hieß damals Stuttgart Classics, ein Showevent mit Tiriacs Schützling Boris Becker an der Spitze, insgesamt acht der besten Tennisprofis der Welt am Start und natürlich mit „World’s best tennis“, so der Untertitel. Die Stuttgarter Presse stufte das Spektakel in der Schleyerhalle aber als das ein, was es war – ein Schauturnier ohne offiziellen Status im weltweiten Turnierkalender und ohne Relevanz für die Weltrangliste. Deshalb wurde angemessen, also eher klein berichtet. Tiriac schäumte, war er doch von Baden-Württembergs Ministerpräsident Lothar Späth nachgerade ermutigt worden, das Turnier auf den Weg zu bringen. Und der „liebe Ion“ (Späth) hatte aus seiner Sicht doch auch alles getan.