Auf dem Kronenplatz soll in Zukunft weniger Verkehr, dafür mehr Leben herrschen. Foto: Gottfried Stoppel

Der Kronenplatz ist ein zentraler Ort für viele Winnender. Drei Investoren sind im Rennen für die Neugestaltung – unsere Bildergalerie zeigt, wie es dort in ein paar Jahren aussehen könnte.

Winnenden - Die Zukunft des Kronenplatzes bewegt die Winnender Bürger. Der gesamte Ratssaal samt dem angrenzenden kleinen Saal war gefüllt mit Zuhörern, als die drei Investoren, die sich um die Bebauung des zentralen Platzes bewerben, ihre Pläne der Öffentlichkeit offenbarten. Nach der öffentlichen Vorstellung wird der Gemeinderat nun in zwei Ausschusssitzungen beraten, bevor es am 15. Mai zur Entscheidung kommt. Dann wird das Gesamtgremium beschließen, welcher Entwurf zum Zug kommen wird.

Drei Entwürfe gehen ins Rennen

Jeweils 15 Minuten lang durften sich die Investoren vorstellen, weitere 15 Minuten lang konnten aus dem Publikum Fragen an sie gestellt werden. Der Fairness halber werde er genau auf die Uhr schauen, sagte der Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth, der die Vorstellung moderierte. Eingedenk der Querelen, die es um die Entscheidung über eine Marktbrunnenfigur vor einigen Jahren gegeben hatte, will die Stadtverwaltung nun keine Irrtümer aufkommen lassen.

Auch hat der OB genau erklärt, wie die Abstimmung ablaufen wird. „Sollte einer der Investoren sofort eine Mehrheit von 14 Stimmen bekommen, ist die Entscheidung gefallen“, sagte Holzwarth. Sollte kein eindeutiges Ergebnis im ersten Durchgang zustande kommen, werde die Entscheidung durch ein Ausscheidungsverfahren ermittelt. Dabei falle der Vorschlag aus dem Rennen, der die wenigsten Stimmen hat, die beiden anderen treten dann in einem weiteren Wahlgang gegeneinander an.

Pläne fürWohn- und Geschäfsthäuser

Vorgestellt haben sich die Investoren Ebner-Bürkle aus Fellbach, die Pfleiderer Projektbau aus Winnenden, die mit der Kreisbau kooperiert, sowie die Kölner Strabag Real Estate, die den Baukonzern Züblin als ausführenden Partner im Boot hat. Gezeigt wurden Pläne für Wohn- und Geschäftshäuser mit Läden und Büros im Erdgeschoss und dem ersten Stock, wie es in der Ausschreibung gewünscht wurde. Die Unterschiede sind vor allem in der Fassadengestaltung sowie der Aufteilung von Wohn- und Geschäftsräumen zu finden.

„In der Ausschreibung des Wettbewerbs haben wir bestimmte Eckpunkte für die Bebauung bestimmt. Diese können wir mit einem Bebauungsplan genau festlegen“, sagte der Stadtplanungsamtsleiter Markus Schlecht, der zusammen mit Ralf Köder, dem Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Grundstücksverkehr dieses „Interessenbekundungsverfahren“ in die Wege geleitet hatte. Unter anderem wurde die maximale Bauhöhe von 24 Metern vorgeschrieben. Der Wunsch eines Investors, diese auf 40 Meter zu erhöhen, war vom Gemeinderat abgewiesen worden (wir berichteten). Zum Vergleich: der Turm der katholischen Kirche in unmittelbarer Nachbarschaft ist ebenfalls rund 40 Meter hoch.

Bindeglied zwischen Altstadt und Bahnhofsvorstadt

Der Investor, der den Zuschlag erhält, wird nahezu den kompletten Kronenplatz kaufen, der Preis dafür ist bisher noch vertraulich. Welcher Entwurf das Rennen machen wird, war nach der Vorstellung nicht vorhersagbar. Alle drei nutzen den zentralen Platz der Stadt so, dass die gewünschte Funktion eines Bindegliedes zwischen Altstadt und Bahnhofsvorstadt erfüllt wird. Außerdem bleiben bei allen die Blickachsen zur Alfred-Kärcher-Straße und zur Bahnhofstraße erhalten.

Für Fragen aus dem Publikum sorgten die Pläne für die Ein- und Ausfahrt zur Tiefgarage. Seitens der Kastenschule, die direkte Nachbarin der Neubauten wird, ist das natürliche ein zentraler Punkt. Die Leiterin der Grundschule, Margit Claudi, fragte deshalb auch nach, wie gut einsehbar die Einfahrten sein werden.

Andere Zuhörer wollten wissen, wie die Läden mit Waren versorgt werden, wo und wie die Lastwagen dazu anfahren. Auch die Zahl der Wohnungen war für Zuhörer von Bedeutung. Wie in anderen Städten ist auch in Winnenden Wohnraum knapp.