Beispielsweise in den Umbau der Filderhalle, der kürzlich begonnen hat, soll der Geldsegen fließen. Dieser soll circa 8,5 Millionen Euro kosten. Foto: Stadtarchiv Leinfelden-Echterdingen

Die Verwaltungsspitze von L.-E. hat Grund zur Freude: Die Gewerbesteuer sprudelt. Bis Jahresende wird mit einem Plus von bis zu zehn Millionen Euro in der Stadtkasse gerechnet.

Leinfelden-Echterdingen - Die Gewerbesteuer sprudelt kräftig und wird laut aktuellem Stand bis Jahresende bis zu zehn Millionen Euro mehr in die Kasse der Großen Kreisstadt spülen als zunächst angenommen. Dies rechnet Oberbürgermeister Roland Klenk in einem Gespräch mit unserer Zeitung vor. „Die genaue Summe wissen wir freilich erst im Dezember“, ergänzt er.

Roland Klenk will diesen Geldsegen, über den er „dankbar und froh ist“, nicht auf die hohe Kante legen. Schulden, die es bei den Stadtwerken gibt, könnten damit nicht getilgt werden. Der Rathauschef möchte die Summe gleich wieder ausgeben.

Die Stadt hat im Bezug auf Infrastruktur viel vor

Er sagt: „Wir müssen jetzt investieren und nicht dann, wenn es uns schlecht geht.“ Und: „Wir brauchen dieses Geld dringend. Denn wir haben sehr viel vor.“ Es gelte die Infrastruktur der Stadt in Schuss zu halten. Schulen, Kindergärten und andere städtische Gebäude, die vielfach aus den 1960er und 1970er Jahren stammen, müssten saniert werden. Das Thema Ganztagsschule für alle Grundschüler werde immer drängender. Der Umbau der Filderhalle hat begonnen. Musberg braucht eine neue Turn- und Festhalle. Zudem müsse eine Stadt wie Leinfelden-Echterdingen ihren Bürgern weiterhin ein Hallenbad anbieten.

Der Erhalt des Leinfelder Bädles sei insbesondere für die Jugend wichtig. „Kinder sollten schwimmen lernen“, sagt Klenk. Dazu brauche man kein Spaßbad oder Wellness-Tempel, aber ein Lehrschwimmbecken. Ende Juni sollen im Gemeinderat die Ergebnisse einer Bürgerumfrage präsentiert werden. Eine interessante Frage wird sein, ob das Bad weiter eine Sauna braucht oder nicht.

Zur Erinnerung: Das Leinfeldener Hallenbad ist in die Jahre gekommen. Insbesondere die Technik ist veraltet. Sie kann jederzeit ausfallen. Leinfelder Schulen nutzen das Bad für den Schulsport.

Zurück zur Gewerbesteuer: Unternehmen müssen seit dem Jahreswechsel mehr Geld bezahlen. Der Hebesatz wurde von 380 auf 390 Prozentpunkte angehoben. Der Gemeinderat hatte sich Ende 2016 nach langem Hin und Her und ausgiebigen Wortgefechten zwischen Befürwortern und Gegnern doch dazu entschlossen, an dieser Steuer-Schraube zu drehen. Es war die erste Änderung dieser Art nach 20 Jahren.