In der Gemeinschaftshalle soll es nicht mehr „gnadenlos warm“ werden. Foto: factum/Granville

Die Gemeinde Hemmingen will dieses Jahr Geld in ihre Gebäude und Straßen investieren. Große Vorhaben gibt es allerdings nur wenige.

Hemmingen - Jeder Hausbesitzer weiß eines: In das Gebäude muss regelmäßig investiert werden, soll „das Sach’“ nicht verkommen und immer weniger wert werden. Etwa nach diesem Motto will die Gemeinde Hemmingen in diesem Jahr und in den nächsten Jahren ihre Immobilien erhalten und/oder verbessern. Im Haushaltsplan 2019 stehen demzufolge zahlreiche Projekte und Vorhaben mit jeweils fünfstelligem Aufwand. Insgesamt ergibt das ein Investitionsvolumen von 5,6 Millionen Euro für dieses Jahr.

Glemstalschule wird mit Kredit bezahlt

Das Großprojekt Sanierung und Ausbau der Glemstalschule in Schwieberdingen steht auch im Plan – aber nicht mit großen Beträgen. An den bisher vorgesehenen Gesamtkosten von gut 15 Millionen Euro beteiligt sich Hemmingen mit vier Millionen Euro. Diese werden mit einem langfristigen Kredit finanziert; 2019 fallen für Zins und Tilgung 175 000 Euro an. Eines ist klar: Die 15 Millionen Euro reichen nicht. Er sei froh, wenn es bei 25 bis 30 Millionen bleibe, meinte der Kämmerer Horst Etzel.

Andere große Projekte gibt es nur wenige. Dazu gehören der Neubau eines Wohnheims in der Hauptstraße sowie zwei neue Kindertagesstätten. Das neue Haus in der Laurentiusstraße soll zweieinhalb Millionen Euro kosten und in den Jahren 2020 und 2021 gebaut werden. Der Planungsstart und dessen Finanzierung sind aber schon für 2019 vorgesehen. Der Neubau des Hauses im Gebiet Hälde, in dem eine Kita der Gemeinde und drei Wohnungen untergebracht sind, ist weitgehend abgeschlossen und finanziert. Eine Abschlussrate von ebenfalls 50 000 Euro steht noch aus. Das geplante neue Wohngebäude in der Hauptstraße soll rund anderthalb Millionen Euro kosten, eine Million davon steht für dieses Jahr im Etat. Ebenfalls eine Million Euro ist vorgesehen für die Unterquerung der Bahnlinie: Die Verbindung zur Hälde soll vom Beginn der Sommerferien an gebaut werden. Auch die Straßen im Neubaugebiet müssen vollends gerichtet werden, dafür stehen 380 000 Euro im Haushalt. Auch die Seestraße wird saniert, der Aufwand dafür beträgt 515 000 Euro.

Neuer Bauhof steht auf der Liste

Nach der Feuerwehr soll nun auch der Bauhof eine neue Unterkunft erhalten: Im Gewerbegebiet Saarstraße ist ein Neubau für gut 2,5 Millionen Euro vorgesehen – in den Jahren 2020 und 2021. Und in vorhandene Einrichtungen wird investiert: So ist beispielsweise für die Gemeinschaftshalle ein neuer Sonnenschutz mit der Möglichkeit zur Verdunkelung geplant – dort werde es „im Sommer gnadenlos warm“, hieß es im Technischen Ausschuss des Gemeinderats. Es sei sehr erfreulich, dass dafür Geld bereitgestellt werde „und das endlich in Angriff genommen wird“, meinte Wolfgang Gerlach von den Freien Wählern.

Neue Ortsbaumeisterin

Das war, wie andere wohlmeinende Stimmen, an Sonja Widmann gerichtet. Sie hat Anfang Januar das Amt der Ortsbaumeisterin und damit die Nachfolge von Josef Lang übernommen. Dieser war im Frühjahr 2018 kurzfristig ausgeschieden. Ihm war unter anderem vorgeworfen worden, sich zu wenig um die kleinen Projekte zu kümmern. Das will seine Nachfolgerin offenbar ändern. Widmann warnte allerdings davor, dass man sich nicht zu viel gleichzeitig vornehme. Gerlach regte deshalb an, den Neubau des Bauhofes zu verschieben. Dies bringe eine „deutliche Entspannung“, meinte die neue Amtsleiterin. Was letztlich auf die Agenda kommt, bestimmt der Gemeinderat, wenn er den Haushaltsplan verabschiedet.