Der Hohenheimer Unirektor Stephan Dabbert Foto: Heinz Heiss

Der Hohenheimer Unirektor Stephan Dabbert spricht über den Sanierungsstau, wie der Brandschutz Kongresse behindert und warum er in Hohenheim studieren würde, wenn er 23 wäre.

Hohenheim – Es knirscht, sagt Stephan Dabbert im Interview, und meint die Probleme, die das Wachstum der vergangenen Jahre mit sich gebracht hat. Trotz alledem steht für ihn aber fest: Hohenheim hat einiges zu bieten – und das merken nicht nur die Rektorenkollegen, die ihn besuchen.
Herr Dabbert, andere Rektoren müssen Sie beneiden. Aus Ihrem Büro im Schloss haben Sie einen tollen Ausblick. Was sagen die Kollegen, die Sie hier besuchen?
Sie finden diesen Raum und die Hohenheimer Umgebung genauso schön wie ich.

Sie sind seit knapp einem Jahr verantwortlich für fast 10 000 Studenten und mehr als 2000 Mitarbeiter. Wie fühlt sich das an?
Das ist eine fühlbare Verantwortung. Es bereitet mir aber keine schlaflosen Nächte.

Wie schaffen Sie es, abzuschalten?
Ich habe so meine Strategien, die ich mir schon als Professor zugelegt habe. Manchmal mache ich einen Spaziergang. Und irgendwann höre ich einfach auf zu arbeiten.

Kommen Sie mit dem Bus oder dem Auto zur Arbeit?
Diese Frage finde ich ein wenig speziell.

Wenn Sie mit dem Auto kommen, dürften Sie unter Umständen Probleme haben, einen Parkplatz zu finden.
Ich habe einen eigenen Parkplatz. Trotzdem, der Bedarf ist groß, das stimmt schon. Aber je weiter man sich von der Uni entfernt, umso weniger problematisch ist es. An der Filderhauptstraße sind praktisch immer Plätze frei, nur muss man dann eben eine Viertelstunde zum Campus laufen. Das will man natürlich nicht, wenn man mit dem Auto kommt. Im Grunde wäre es sinnvoll, ein Parkhaus zu bauen. Das Land baut aber aus Prinzip keine Parkhäuser. Die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist zum Teil aber schon verbessert worden. Die SSB haben den Busverkehr ausgebaut und die Taktung angepasst. Insofern gibt es ja eine Alternative zum Auto.

Der Mangel an Parkplätzen ist nur eine Facette des Wachstums. Die Zahl der Studenten hat sich in zehn Jahren verdoppelt. Kann eine Universität das verkraften?
Sie hat es verkraftet. Wir sind aber an der absoluten Grenze, und es knirscht auch.