Nils Schmid wünscht sich „mehr wirtschaftspolitisches Gewicht“ in der Filmförderung. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Der ehemalige Wirtschaftsminister und SPD-Landesvorsitzende Nils Schmid will die Innovationskraft von Animationsspezialisten im Südwesten auch für die Entwicklung von Produkten nutzen. Man müsse die Förderung zur Industrie hin öffnen, betont Schmid im Exklusiv-Interview.

Stuttgart - Hochrangige internationale Auszeichnungen ehren die Animationsspezialisten in der Region Stuttgart. Baden-Württembergs Ex-Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) will die Qualitäten verstärkt für die Industrie genutzt wissen.

„Gerade in der Region Stuttgart muss man das Thema weiter stecken“, sagt der SPD-Landesvorsitzende im Interview. „Ich glaube, dass die Kreativwirtschaft mit Stichworten wie Animation oder Szenografie in ihrer Bedeutung wie auch in ihrer Ausprägung noch zulegen kann“, so Schmid. Hier offenbare die Filmförderung des Landes eine Schwäche. „Wir müssen“, betont Schmid, „das wirtschaftlicher sehen und die Förderung auch zum Engineering-Bereich öffnen“.

Für Nils Schmid ist 3-D in der Produktentwicklung ein Riesenthema

Besondere Chancen sieht Schmid für die Verknüpfung von Künsten in der Animation und der Künstlichen Realität mit dem als Internet 4.0 bekannten Internet der Dinge für die „3-D-Anwendungen in der Produktentwicklung. Dies sei „ein Riesenthema“.

Hierfür müssten, so Schmid, der als Minister unter anderem das Internationale Trickfilmfest Stuttgart endgültig auf den Schlossplatz im Herzen der Landeshauptstadt geholt hatte, auch neue Wege in der Förderung gegangen werden. „Wir müssen“, sagt Schmid, „das Produktionsdesign stärker entwickeln – und deshalb auch den wirtschaftspolitischen Charakter der Medien- und Filmgesellschaft des Landes stärker gewichten.“ Notwendig sei zudem eine stärkere internationale Ausrichtung. „Baden-Württemberg“, so Schmid, „ist wirtschaftlich stark, weil die Innovationen, die hier entwickelt werden, international von Gewicht sind. Die im Bereich der Animation und der Virtuellen Realität gebildeten Cluster, brauchen weiter Unterstützung. Voraussetzung für den anhaltenden Erfolg – auch im 3-D-Bereich – ist eine Internationalisierungsstrategie.“