Leander Vochatzer (re.) im Dress der Stuttgarter Kickers gegen seinen neuen Verein TSG Balingen – am 2. Oktober 2019 verloren die Blauen gegen den Regionalligisten im WFV-Pokal-Achtelfinale im Elfmeterschießen mit 5:6. Foto: imago/Eibner

Leander Vochatzer war beim Fußball-Oberligisten Stuttgarter Kickers einer der Publikumslieblinge. Im Interview äußert sich der Offensivmann zu den Gründen für seinen Wechsel zur TSG Balingen.

Stuttgart - Er ist ein Kämpfer. Ein Spieler, der keinen Ball verloren gibt. Solche Typen kommen bei Mitspielern und Fans gut an. So war das auch im Fall von Leander Vochatzer (22) in seiner Zeit bei den Stuttgarter Kickers. Nach seinem auskurierten Mittelfußbruch will der Offensiv-Allrounder ab März bei der TSG Balingen in der Regionalliga und im WFV-Pokal-Wettbewerb für neue Impulse sorgen.

Herr Vochatzer, wie es der Zufall so will, hat Ihr neuer Verein TSG Balingen am Donnerstag gleich ein Testspiel in Hoffeld gegen die Stuttgarter Kickers ausgetragen. Waren Sie bei dem 1:1 als Zuschauer dabei?

Nein, leider konnte ich wegen eines Trauerfalls in der Familie nicht dabei sein. Ansonsten hätte ich mir das Spiel sicher angeschaut.

Wie kam es denn überhaupt zu dem Wechsel?

Die Hinrunde bei den Kickers lief ziemlich unbefriedigend für mich. Wenn überhaupt, dann kam ich nur als Einwechselspieler zum Einsatz. Diese Entwicklung gefiel mir natürlich nicht, zumal ich in der vergangenen Runde noch oft gespielt habe.

Lesen Sie hier: Interview mit Lutz Siebrecht

Haben Sie dafür eine Erklärung?

Ich habe im Training immer Gas gegeben und auch in den Spielen meine Leistung gezeigt, wenn ich die Chance dazu bekommen habe. Im WFV-Pokal habe ich in dieser Saison zum Beispiel vier Tore erzielt. Von daher war es für mich schon etwas überraschend und auch unverständlich, dass ich in den Punktspielen so wenig zum Einsatz kam.

Von wem ging die Initiative für einen Wechsel aus?

Ich spürte, dass bei den Kickers nicht mehr richtig auf mich gesetzt wird. Zur TSG Balingen hatte ich schon länger losen Kontakt, dann wurde das Interesse konkreter – und die Kickers legten mir bei meinem Wechselwunsch dann auch keine Steine in den Weg. Jetzt freue ich mich über den sportlichen Aufstieg.

Wobei es schwer wird, mit der TSG den Abstieg in die Oberliga zu vermeiden. Selbst wenn nur drei Teams absteigen sollten, beträgt der Rückstand ans rettende Ufer schon acht Punkte.

Lesen Sie hier: Intensiver Test mit Brise Extrabrisanz

Das wird ein ganz hartes Stück Arbeit, keine Frage. Doch wir werden alles dafür tun, eine erfolgreiche Aufholjagd hinzubekommen. Wenn ich meinen Mittelfußbruch auskuriert habe, will ich ab Anfang März mithelfen, dass wir den Klassenverbleib doch noch schaffen und auch im WFV-Pokal so weit wie möglich kommen (Anm. d. Red.: im Viertelfinale geht es am 8. April zu Oberligist 1. Göppinger SV). Ich bin guter Dinge. Ich weiß seit meiner Jugendzeit, wie dieser Verein tickt, er ist gut strukturiert.

Und den neuen Trainer Martin Braun kennen Sie aus der Zeit bei den Stuttgarter Kickers.

Martin hat sich auch sehr um mich bemüht, dennoch war es eine schwere Entscheidung, die Kickers zu verlassen. In den insgesamt dreieinhalb Jahren in Degerloch sind mir viele Mitspieler, Mitarbeiter und vor allem auch die tollen Fans ans Herz gewachsen. Ich werde die Kickers immer im Herzen behalten.

Schaffen die Blauen den Aufstieg?

Kein anderer Club hat in der Winterpause so aufgerüstet wie die Kickers. Kein anderer Verein will den Aufstieg in dem Maße wie dieser Verein. Ich denke der Start wird richtungsweisend sein. Gelingt gleich ein Dreier gegen den FSV 08 Bissingen, kann das die Mannschaft auf ihrem weiteren Weg beflügeln.

Wir haben Fotos der Winter-Neuzugänge der Stuttgarter Kickers zusammengestellt. Klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie!