Die Jugendlichen haben unter anderem in Nationalparks geforscht. Foto: privat

Der 16 Jahre alte Korntaler Gymnasiast Jonathan Schmalzridt war zwei Wochen auf Forschungsreise in den USA. Viel Schlaf hat er dabei nicht bekommen – aber spannende Erkenntnisse gewonnen.

Sechs Schüler und ein Betreuer sind durch die USA gereist, um zu forschen. Jonathan Schmalzridt fand die Expedition des Instituts für Jugendmanagement Heidelberg trotz Schlafmangels sehr spannend.
Statt zu entspannen haben Sie die Ferien über in den USA geforscht. Wie lief die Reise ab?
Wir sind quer durch den Nordwesten gefahren und haben an den Themen Flora und Fauna, Geografie und Vulkanismus und Mensch, Kultur und Sprache geforscht. Wir haben etwa einen Katalog von Tieren und Pflanzen erstellt oder vulkanische Erscheinungen kartiert.
Was hat Sie daran gereizt?
Seitdem ich klein bin, will ich wissen, wie Sachen funktionieren. Das macht mir total viel Spaß. Ich bin auch gerne in der Natur unterwegs und finde es spannender, dort zu forschen, als Sachen nachzulesen.
Die Reise war mit knapp 3000 Euro ziemlich teuer – wie haben Sie das finanziert?
Das Institut will, dass die Forschungsreise möglichst so ist wie richtige Forschung auch – deshalb ist vorgeschrieben, dass man sich sowohl Sponsoren sucht, als auch einen Teil selbst bezahlt. Der Schulverein hat mich unterstützt, und ich habe viele Firmen angefragt. Den Großteil musste ich aber selbst zahlen.
Und was fanden Sie dann am spannendsten?
Den Bereich Mensch, Kultur und Sprache. Wir wollten herausfinden, was Amerikaner über Deutsche denken und umgekehrt. Besonders spannend waren die Meinungen, die die Amerikaner geäußert haben – beispielsweise, dass sie die Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Merkel sehr bewundern. Auch die Pünktlichkeit wurde gelobt, sogar die der Deutschen Bahn.
Die Strecke führte von San Francisco über Seattle, den Yellowstone-Nationalpark bis nach Las Vegas –in zwei Wochen waren Sie 6500 Kilometern unterwegs. Da saßen Sie bestimmt auch viel im Auto.
Im Durchschnitt waren es vielleicht, so schätze ich, sechs Stunden am Tag. Wir wollten ja viel sehen. Meist ging es früh morgens los. Wir hatten zwei bis drei Halte am Tag, und abends haben wir unsere Ergebnisse präsentiert.
War das auch körperlich anstrengend?
Mit der Zeit schon. Nachts haben wir meist weniger als fünf Stunden geschlafen, weil wir oft noch bis zwei Uhr nachts präsentiert haben. Auf der Fahrt haben wir etwas Schlaf nachgeholt – so gut das da eben geht.
Hatten Sie Zeit, sich abseits der Forschung etwas anzuschauen?
Am Anfang haben wir in San Francisco eine Stadtrundfahrt gemacht. Und wir haben fleißig gearbeitet, so dass wir uns am Ende eine kleine Pause genehmigen konnten – in Las Vegas haben wir einen Vormittag am Pool verbracht. Dann ging es aber sofort weiter.
Wollen Sie beruflich später mal etwas Ähnliches machen?
Ich kann mir im Moment ganz gut vorstellen, Medizin zu studieren. Ich habe schon ein Praktikum im Marienhospital in Stuttgart gemacht und fand es faszinierend.