Die Füchsin „Sophie“ hat Klaus Echle mit der Kamera begleitet. Foto: Klaus Echle

Der mehrfach ausgezeichnete Naturfotograf und Förster zeigt in Fellbachs Schwabenlandhalle seine besten Bilder.

Fellbach - In seiner Reportage „Wildnis vor der Haustüre“ zeigt Klaus Echle (53) am Sonntag, 25. Februar, 15 Uhr, in der Schwabenlandhalle einige seiner besten Bilder und erzählt außergewöhnliche Geschichten aus dem Unterholz. Wie jene von der Füchsin „Sophie“, zu der er eine ungewöhnliche Freundschaft entwickelte. Oder von „Hänsel und Gretel“, zwei jungen Wildkatzen, die von einer Joggerin im Wald gefunden, von Wildbiologen aufgezogen und wieder in die Freiheit entlassen wurden. Wir haben uns mit dem Naturfotografen und Forstwissenschaftler unterhalten.

Herr Echle, was macht ein gutes Foto aus?
Da spielen viele Faktoren eine Rolle. Ich denke, entscheidend ist, dass das Foto Emotionen weckt. Das Bild sollte außerdem eine Geschichte erzählen, sodass es spannend für einen längeren Moment bleibt und damit aus der Bilderflut, mit der wir heute konfrontiert werden, herausragt.
Bekannt ist Ihre Fotoserie mit der Füchsin „Sophie“, die auch als Jahreskalender erschien. Hatten Sie nochmals so einen engen Bezug zu einem lebenden Fotomotiv?
Ja, auf alle Fälle. Ich habe beispielsweise ein Jahr lang den Auerhahn „Fritz“ im Nationalpark Schwarzwald begleitet. Bei meiner Arbeit nehme ich wahr, dass es in der ganzen Tierwelt verschiedene Typen gibt – beispielsweise mehr den ängstlichen Charakter oder den Introvertierten. Man hat dann das Gefühl, dass man das Tier kennt. Außergewöhnlich bei Füchsin „Sophie“ war aber wohl, dass der Kontakt wechselseitig war.
Klaus Echle begeistert die Arbeit hinter der Kamera. Foto: privat
Hilft Ihnen Ihr Wissen als Förster beim Fotografieren?
Auf alle Fälle. Es ist hilfreich, je mehr Wissen man vom Lebensraum der Tiere hat und sich dadurch besser einfühlen kann.
Sie haben zahlreiche Auszeichnungen bekommen – unter anderem waren Sie „Europäischer Naturfotograf des Jahres“. Hat sich dadurch etwas verändert?
Die zahlreichen Preise sind schon etwas wie ein Türöffner bei bestimmten Veranstaltungen. Aber sonst spielen sie keine so große Rolle für mich. Mein Beruf ist Förster, und es gibt nur ganz wenige Naturfotografen, die von ihrem Beruf leben können.
Welche Tiere würden Sie denn noch besonders zum Fotografieren reizen?
Das ist eine lange Liste, da kann es beim Erzählen dunkel werden. Wolf, Fischotter – dann auch die marderartigen Tiere wie Iltis und Hermelin. Auch Spechte, Eulenvögel und Fledermäuse finde ich sehr spannend. Fotografisch bleibe ich gerne zu Hause. Es gibt ja auch die Entwicklung, ins Ausland zu gehen und etwa Moschusochsen in Skandinavien aufzunehmen. Aber ich persönlich möchte den ökologischen Fußabdruck möglichst gering halten.
Sie setzen sich für Naturschutz ein, sind bei Nabu und der Arbeitsgemeinschaft für den Fledermausschutz. Welche Rolle nehmen Ihre Bilder bei Ihrem Engagement ein?
Ich denke, was man wirklich kennt und wozu man eine emotionale Bindung hat, das ist einem weniger gleichgültig. Wenn die Bilder eine Anregung sind, mit offenen Augen durch die Landschaft zu gehen, freut mich das. Schließlich haben wir so eine faszinierende Natur vor der Haustüre, die unglaublich viel Abwechslung bietet und an 365 Tagen im Jahr anders aussieht.