Freut sich wieder in seiner württembergischen Heimat zu spielen: Kickers-Offensivmann Michael Klauß. Foto: Baumann

Michael Klauß soll mit seiner Dynamik die Offensive der Stuttgarter Kickers beleben. Warum das Heimspiel an diesem Samstag (14 Uhr) gegen Spitzenreiter 1. FC Saarbrücken etwas Besonderes ist, sagt der Neuzugang im Interview.

Stuttgart - Nach einem 3:0 in Koblenz und einem 0:3 in Mannheim freut sich Michael Klauß auf sein Heimdebüt im Dress des Fußball-Regionalligisten Stuttgarter Kickers gegen den 1. FC Saarbrücken. „Solche Partien machen doch den Reiz des Fußballs aus“, sagt der 30-Jährige, der mit Saarbrückens Martin Dausch gemeinsam beim VfB II spielte.

Herr Klauß, Sie haben zwei Jahre in Köln gespielt. Haben Sie das spielfreie Wochenende zum Karneval feiern genutzt?
Ich war zwar am Wochenende in Köln, aber nicht zum Feiern, sondern weil meine Frau noch bis Anfang März dort wohnt. Ich bin ehrlich gesagt, kein Karnevalstyp.
Wie fällt Ihr erstes Zwischenfazit seit Ihrem Wechsel vom 1. FC Köln II zu den Kickers aus?
Durchweg positiv. Die Mannschaft hat mir den Einstieg sehr einfach gemacht. Und ich bin wieder in meiner Heimat. Privat kann ich viel mit meinen Freunden unternehmen. Bis meine Frau Anfang März nachkommt, kann ich bei meinen Eltern in Maichingen wohnen.
Und sportlich?
Sind wir auf einem guten Weg, müssen uns aber als etwas neu formiertes Team noch besser finden. Die Mannschaft hat Charakter, und jeder weiß, worum es geht.
Zuletzt beim 0:3 in Mannheim war nichts zu machen?
Wir hatten wir uns mehr vorgenommen, keine Frage. Wir wollten lange die Null halten, dieses Vorhaben ging mit dem frühen Gegentreffer daneben. Gegen eine Mannschaft mit der Qualität von Waldhof wird es dann natürlich ganz schwer.
Es wäre schön gewesen, nach dem 3:0 bei TuS Koblenz mit einem Punktgewinn nachzulegen.
Auf jeden Fall. Das war unser Ziel. Wir sind mit dem Sieg in Koblenz gut aus der Winterpause gekommen und wollten auch in Mannheim etwas mitnehmen. Vielleicht haben nach dem laufintensiven Kampfspiel voller Leidenschaft in Koblenz auch ein paar Prozent an Körnern gefehlt. Letztendlich ist die Niederlage bei einem der Aufstiegsfavoriten aber kein Beinbruch. Wir können das einordnen.
Mit dem souveränen Spitzenreiter 1. FC Saarbrücken kommt an diesem Samstag (14 Uhr) ein noch dickerer Brocken ins Gazistadion.
Ich habe mich noch nicht intensiv mit dem Gegner befasst, kenne aber zum Beispiel Martin Dausch aus gemeinsamen Tagen beim VfB Stuttgart II. Klar brauchen wir gegen diesen Gegner eine absolute Top-Leistung. Doch wir haben zehn Tage um uns vorzubereiten und im Heimspiel unsere wichtigen Fans im Rücken. Das ist doch der große Reiz des Fußballs, wenn man sich vor hoffentlich möglichst vollem Haus mit dem vielleicht besten Team der Liga messen darf. Wir wollen jedenfalls zeigen, was in uns steckt.
Am 24. Februar geht es gegen den VfB Stuttgart II, wo Sie vier Jahre lang spielten. Eine besondere Partie für Sie?
Nicht mehr. Dafür ist seit 2010 zu viel Zeit vergangen. Ich kenne ja nur noch den sportlichen Leiter Walter Thomae. Aber es war eine schöne Zeit damals auf dem Wasen. Rainer Adrion hatte mich geholt und der VfB ermöglichte mir dadurch den Einstieg in den Profifußball. Dafür bin ich dankbar.
Das Hinspiel verloren die Blauen mit 1:5.
Das habe ich mitbekommen. Mir und der kompletten Mannschaft ist bewusst, dass es etwas gutzumachen gibt.
Wie kam eigentlich der Kontakt zu den Kickers zustande?
Der Sportliche Leiter Martin Braun hat mich angerufen. Obwohl ich mich mit meiner Frau in Köln sehr wohl fühlte, musste ich keine Sekunde zögern, das Angebot anzunehmen.
Kannten Sie Martin Braun aus gemeinsamen Tagen beim VfR Aalen?
Nein, aber zum VfR habe ich schon noch Kontakte. Mit meinen früheren Mitspielern Matthias Morys und Maximilian Welzmüller telefoniere ich wöchentlich.
Sie hatten schon einige Trainer in Ihrer Karriere. Was schätzen Sie am aktuellen Kickers-Coach Paco Vaz?
Er ist sehr akribisch und auch deutlich in seiner Ansprache. Zudem wirkt er sehr sicher in seinem Auftreten. Was er uns Spielern an die Hand gibt, ist überzeugend. Er hat einen klaren Plan, hinterfragt sich aber auch selbst.
Und sein Führungsstil?
Er zieht an und wird lauter, wenn es sein muss, macht aber auch mal einen Spaß. Er findet eine sehr gute Mischung im Umgang mit der Mannschaft.