Jacob Tremblay und Owen Wilson in „Wunder“ Foto: Studiocanal GmbH

Schauspieler Jacob Tremblay über seinen neuen Film „Wunder“, Heimweh beim Dreh und seinen größten Wunsch.

Stuttgart - Jacob Tremblay stand bereits mit sieben Jahren vor der Kamera. Jetzt spielt der Elfjährige an der Seite von Julia Roberts und Owen Wilson in dem Film „Wunder“ mit. Die Adaption des Bestsellers von Rachel J. Palacio über einen Jungen mit Gendefekt wurde in den USA zu einem der Überraschungserfolge des vergangenen Jahres und ist ab dem 25. Januar auch in den Deutschland zu sehen.

Jacob, du spielst in „Wunder“ einen Jungen, der am Treacher-Collins-Syndrom leidet und deswegen ein entstelltes Gesicht hat. Wie hast du dich auf diese Rolle vorbereitet?
Erst einmal habe ich mich an ein Kinderkrankenhaus in Toronto gewandt und einige der jungen Patienten gebeten, mir Briefe zu schreiben. Ich wollte wissen, was Kinder erleben, denen es ähnlich geht wie Auggie. Außerdem habe ich am Ausflug der Children’s Craniofacial Association teilgenommen. Da habe ich viele Kinder kennengelernt, deren Gesichter anders aussehen.
Hast Du Ihnen viele Fragen gestellt?
Nein, ich war nur da, um sie und ihre Familien kennenzulernen und Spaß mit ihnen zu haben. Wir haben zusammen am Pool gespielt, wir haben gepicknickt – so wie ich es mit anderen Kindern auch getan hätte.
Hast du denn einen Tipp, wie man Kindern wie Auggie begegnen sollte?
Ich würde sagen: sei einfach nett und freundlich. Und nicht starren, denn das ist einfach unhöflich. Das Aussehen vergisst man aber sowieso ganz schnell, wenn man jemanden mag.
Wie lange hat es denn jeden Morgen gedauert, bis du dich in Auggie verwandelt hast?
Ich musste jeden Tag zwei Stunden in der Maske sitzen, damit alle Prothesen angeklebt werden konnten. Zum Glück hatten wir ein großes iPad, auf dem ich Filme und Serien gucken konnte, damit es nicht zu langweilig wird. Ich habe die ganze erste Staffel von „Stranger Things“ geguckt, „Die Braut des Prinzen“, Adam-Sandler-Filme und natürlich auch noch mal „Star Wars: Das Erwachen der Macht“.
Ist es eigentlich ein seltsames Gefühl, für ein paar Wochen Julia Roberts und Owen Wilson als Eltern zu haben?
Ich hatte schon viele tolle Filmeltern. Aber die beiden waren ganz besonders toll. Julia ist unglaublich nett und hat mir viel beigebracht. Und Owen ist einfach witzig. Er hat mich jeden Tag zum Lachen gebracht.
Was bringst du von zu Hause mit, wenn du für Dreharbeiten irgendwohin fliegst?
Meine Eltern oder zumindest einen von beiden. Dazu bin ich verpflichtet (lacht). Und ansonsten vor allem mein Nintendo Switch, als Beschäftigung.
Hast du oft Heimweh?
Meistens nicht. Aber als ich neulich in London den Film „The Death and Life of John F. Donovan“ gedreht habe, war das Heimweh groß. Auch nach meiner Hündin Rey, die ich nach der „Star Wars“-Heldin benannt habe. Ich war dann mit meiner Mama bei Harrods, wo wir einen Plüschhund gefunden haben, der fast genauso aussieht wie sie. Das hat mir ein bisschen geholfen.