Die Finalisten bei der Siegerehrung: Serena Williams (li.) und Angelique Kerber Foto: dpa

Angelique Kerber spricht nach ihrer Niederlage im Endspiel von Wimbledon über ihre Situation, über das Auf und Ab nach dem Sieg bei den Australian Open und über Serena Wiliams.

London - Es war ein großes Finale – jedoch eines ohne Happy End für Angelique Kerber (5:7, 3:6), aber: „Ich spüre, dass ich noch mehr große Endspiele in mir drin habe“, sagt die 28-jährige Deutsche.

Frau Kerber, mit welchen Gefühlen verlassen Sie Wimbledon?
Natürlich mit Enttäuschung. Aber auch mit Stolz und Genugtuung. Ich habe bewiesen, dass es kein Zufall war, dass ich im Finale stand. Und ich spüre, dass ich noch mehr große Endspiele in mir drin habe.
Wimbledon war nicht immer gut zu Ihnen. Heute sind Sie mit Ovationen vom CentreCourt verabschiedet worden?
Ich hatte immer wieder schwere Phasen in Wimbledon in meiner Karriere. 2011, nach der Erstrundenniederlage, habe ich sogar alles infrage gestellt. Deshalb ist es etwas ganz Besonderes, diesen Tag, dieses Spiel, diese Atmosphäre erlebt zu haben. Das werde ich nie vergessen, niemals.
Was nehmen Sie an sportlichen Erkenntnissen aus dem Finale mit?
Serena ist die Nummer eins in unserem Sport. Das hat sie heute auf dem Centre-Court gezeigt, sie ist ein würdiger, verdienter Champion. Aber für mich ist wichtig zu wissen: Ich spiele in diesen außergewöhnlichen Momenten, in Finals, auch mein bestes Tennis. Das ist wichtig für das Ego, für die ganze Arbeit, die man auch im Verborgenen macht. Und natürlich sehen auch die anderen Spielerinnen, wie man in solchen Matches auftritt.
Wie frustrierend ist es, in diesem Aufschlaggewitter von Serena zu stehen?
Das ist ihre stärkste Waffe, das muss man einfach akzeptieren. Du bekommst an ihren starken Tagen dann kaum Gelegenheiten, darfst aber nicht die Hoffnung aufgeben. So habe ich auch gespielt. Abhaken, weitermachen, immer weiter.