Die Angst in den Augen: Szene aus dem amerikanischen Horrorfilm „Scream – Schrei!“ von Wes Craven aus dem Jahr 1996. Foto: dpa

Zwölf Millionen Menschen in Deutschland leiden an Angststörungen. Die Hälfte von ihnen wird gar nicht oder falsch behandelt. Der Psychiater Arno Deister über Symptome, Ursachen und Folgen von Angsterkrankungen – und die Chancen, sie zu therapieren.

Berlin/Stuttgart - Ist Deutschland ein Ort der Angst? Den Fakten zufolge: Ja! Rund zwölf Millionen Menschen hier zu Lande leiden nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) in Berlin an Angststörungen. In Europa sind es schätzungsweise 60 Millionen.

Angsterkrankungen sind damit die häufigste psychische Erkrankung – noch vor Depression. Doch nur bei der Hälfte der Betroffenen wird sie erkannt und richtig behandelt. Millionen Menschen sind ihren Ängsten ohne ärztliche und therapeutische Hilfe ausgeliefert, fühlen sich allein, hilflos, verzweifelt. Wir sprachen mit dem Psychiater Arno Deister, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) in Berlin, über eines der brennendsten psychosozialen Themen der Medizin.