Franziskus hat sich als Papst bisher nicht zu gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften geäußert. (Archivbild) Foto: dpa/Alberto Pizzoli

In einem Interview für die Dokumentation „Francesco“ hat sich Franziskus als Papst für gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften ausgesprochen. Dort sagte er: „Homosexuelle Menschen haben das Recht darauf, in einer Familie zu sein. Sie sind Kinder Gottes.“

Rom - Erstmals hat sich Franziskus als Papst für gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften ausgesprochen. „Homosexuelle Menschen haben das Recht darauf, in einer Familie zu sein. Sie sind Kinder Gottes“, sagte er in einem Interview für die Dokumentation „Francesco“, die am Mittwoch beim Filmfestival in Rom Premiere feierte. „Was wir brauchen, ist ein Gesetz zur eingetragenen Partnerschaft; dadurch sind sie rechtlich abgesichert.“

Als Erzbischof von Buenos Aires hatte sich Franziskus bereits für gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften als Alternative zu gleichgeschlechtlichen Ehen ausgesprochen. Als Papst äußerte er sich bisher aber nicht dazu.

Zugriff auf Fernseharchiv des Vatikan

Der Regisseur von „Francesco“, Jewgeni Afinejewski, konnte für die Dokumentation auf das Fernseharchiv des Vatikans, Kardinäle und den Papst selbst zugreifen. Mit Beharrlichkeit habe er sich seinen Weg nach ganz oben gebahnt, so Afinejewski. Über gut im Vatikan vernetzte Argentinier habe er dem Papst zum Beispiel argentinischen Mate-Tee und Alfajores-Kekse übermitteln können.

Er nutzte für die Dokumentation seit 2018 offizielle und inoffizielle Wege und kam letztlich so nah an den Papst, dass er Franziskus den Film im August auf seinem Tablet zeigen konnte. Im Vatikan könne man nur etwas erreichen, wenn man die Regeln breche und sich danach entschuldige, sagte Afinejewski in einem Interview vor der Filmpremiere.