Eine offene Tür für die Hoffnung. Foto: Occurso-Verein

Glaube, Liebe, Hoffnung: Eine Veranstaltungsreihe der evangelischen Kirche sucht den Dialog mit den Glaubensgemeinschaften.

Ditzingen - Miteinander reden, nicht übereinander – diese Devise stellt die evangelische Kirche im Kirchenbezirk Ditzingen in den Mittelpunkt einer Veranstaltungsreihe. Denn „alles wirkliche Leben ist Begegnung“ zitiert Traugott Plieninger den jüdischen Philosophen Martin Buber. Plieninger, vormals Pfarrer in Markgröningen, ist heute Referent beim Ditzinger Dekan Friedrich Zimmermann. Er hat die Reihe zum Thema „Interreligiöser Dialog“ mit Maria Rehm-Kordesee vom Evangelischen Kreisbildungswerk Ludwigsburg konzipiert.

Wanderausstellung stellt fünf Grundthemen dar

Kernstück ist eine vom Freisinger Institut für interreligiöse und interkulturelle Begegnung konzipierte Ausstellung. Sie zeigt in fünf Türen Grundthemen des Dialogs der Religionen. In persönlichen und offiziellen Aussagen geht es um Lernen, Hoffnung, Lebenswege und Positionen. Das Thema wird jeweils aus den Sichtweisen mehrerer Religionen dargestellt. Die Texte zur Ausstellung sind in deutscher und türkischer Sprache verfasst.

Auslöser für die Veranstaltungsreihe Dialog waren die Fragen, die rund um das Thema Religion aufgekommen seien. Bisweilen werden erhitzte Debatten geführt, verweist Rehm-Kordesee auf die Diskussionen in der Bevölkerung – ob über den Islam oder das Judentum. „Es ist ein guter Zeitpunkt sich als Kirche einzubringen“, meint Rehm-Kordesee. Sie ist im Bildungswerk eigens mit dem Thema befasst, ihre Stelle wurde 2017 dafür geschaffen.

Dass sich das Kreisbildungswerk gesamtgesellschaftlicher Themen annehme, sei nicht neu, sagt Rehm-Kordesee. Neu sei vielmehr die Umsetzung des Themas auf Landkreisebene, also nacheinander in allen fünf Dekanaten Ditzingen, Besigheim, Ludwigsburg, Marbach und Vaihingen an der Enz. Dass Ditzingen die erste Station ist, habe vor allem organisatorische Gründe, sagt Plieninger.

Veranstaltungen im gesamten Dekanat

Neu ist aber auch, dass das Thema nicht nur an einem Ort präsentiert wird, sondern in den Orten des Dekanats. Man wolle schließlich möglichst viele Menschen erreichen. Und weil man die Erfahrung gemacht habe, dass vor allem jene ein Angebot wahrnähmen, die im Veranstaltungsort lebten, finden die Veranstaltungen unterschiedlichster Art an verschiedenen Orten statt: in der Stadtbibliothek, in der Schule, im Gemeindehaus – aber eben auch in der Moschee und in der Synagoge.

Ungewöhnliche Orte, verschiedene Angebote – auch das soll dazu beitragen, dass sich möglichst viele mit dem Thema befassen können. In Ditzingen wird es eine Theateraufführung geben, das sich mit der Frage beschäftigt, was Integration erschwert und wie sie gelingt. Am kommenden Sonntag tritt außerdem um 19 Uhr das Schlagzeugensemble der Stuttgarter Musikhochschule in der Konstanzer Kirche auf.

Termine

Ausstellung
Die Ausstellung wird am Dienstag, 25. September, um 17 Uhr in der Ditzinger Stadtbibliothek am Laien eröffnet. Es wird eine Führung geben. Die Schau ist von 16. bis 26. Oktober im Robert-Bosch-Gymnasium in Gerlingen zu sehen, von 6. bis 17. November im Bürgerhaus Schwieberdingen.