Für Jungbären kann die Fortbewegung im Schnee manchmal gar nicht so einfach sein (Archivbild). Foto: dpa

Umstrittene Drohnenaufnahmen zeigen ein Bärenkind, das beim Überqueren eines Schneefelds immer wieder abrutscht. Während sich die Netzgemeinde an dem süßen Video erfreut, kritisieren Forscher den Drohneneinsatz.

Stuttgart - Ein Bärenjunges marschiert mit seiner Mutter durch eine russische Schneelandschaft. Doch was dem Muttertier keine Probleme bereitet, ist für sein Kleines wiederum beschwerlich: Beim Überqueren eines Hanges rutscht es mehrfach ab und muss sich immer wieder nach oben kämpfen. Dieses mehrminütige Spektakel hat eine Drohne der Wissenschaftsjournalistin Ziya Tong eingefangen. Das Video geht im Internet viral.

Besonders auf Twitter zeigen sich Beobachter von der Szene gerührt, veranschauliche sie doch den tagtäglichen Kampf, in dem jeder schon mal steckte. „Don’t let go, keep looking up!“, schreibt eine Twitter-Nutzerin. Auch auf Youtube tummeln sich mittlerweile zahlreiche Video-Kopien, die allesamt mehrere hunderttausend Klicks haben.

Doch was niedlich anmutet, wird von Forschern kritisch beäugt. In der kanadischen Zeitung „The Star“ wird die Grizzly-Expertin Clayton Lamb zitiert: „Die Drohne hat die Tiere definitiv in Gefahr gebracht.“ Eine Bärenmutter würde im Normalfall keine so gefährliche Kletterpartie mit ihrem Jungen riskieren. Denn wenn die Tiere den Kamm nicht erreicht hätten und weiter abgestürzt wären, wäre eine Verletzung nicht auszuschließen gewesen. Eine Studie des Wildtier-Biologen Mark Ditmer untersuchte die Wirkung von Drohnen auf Bären. Im Ergebnis zeige die Forschung panische Reaktionen und einen erheblichen Anstieg der Herzfrequenz der Tiere.

Für die beiden Bären ist noch einmal alles gut ausgegangen. Wie groß das Durchhaltevermögen des Kleinen ist, sehen Sie im Video: