Malvina und Diaa aus der Doku des Kinderkanals werden massiv bedroht. Foto: ARD

Die Hasskommentare gegen das Paar aus der Doku des Kinderkanals werden immer bedrohlicher

Frankfurt - „Malvina, Diaa und die Liebe“ hieß eine Dokumentation des Kinderkanals über die Beziehung einer jungen Deutschen und eines syrischen Flüchtlings, die erstmals im November 2017 gezeigt wurde. Auf rechten Internetseiten wurde danach gegen den Hessischen Rundfunk und das Paar gepöbelt, auch die „Bild“-Zeitung stieg auf das Thema ein, weil die Hessenschau das Alter des Syrers zunächst mit 17 statt mit 19 Jahren angegeben hatte. Ein Versehen, wie es beim Sender heißt.

Inzwischen haben die Drohungen im Netz so massiv zugenommen, dass die Protagonisten der Sendung nach einem Bericht des Hessischen Rundfunks unter Polizeischutz gestellt wurden. Sogar Morddrohungen habe Diaa erhalten. Nachdem zunächst ein Notrufsystem eingerichtet worden war, würden nun auch Streifenwagen eingesetzt, um das Paar vor Angriffen zu schützen.

„Bild“ hatte berichtet, dass der junge Syrer Diaa in Wahrheit Mohamed hieße (Diaa ist laut HR sein Rufname) und dass er schon einmal die Facebook-Seite des islamistischen Hasspredigers Pierre Vogel geliked habe. Auch Zuschauerbeschwerden über die Sendung habe es beim Sender gegeben, schrieb die „Bild“-Zeitung. Am vergangenen Samstag zeigte der Hessische Rundfunk, der die Doku produziert hat, eine Talksendung zum Thema. Die HR-Fernsehdirektorin Gabriele Holzner sagte, dass Diaa auch aus islamistischen Kreisen bedroht werde.